Stimmt. Die Kreisdekanate Borken und Coesfeld haben sich in Münsters Wohnzimmer am Prinzipalmarkt ausgebreitet. Es duftet nach frisch gebackenem Brot. Die verlockend riechenden Laibe kommen aus einem mobilen Holzofen. Und sind etwas ganz besonderes, „aus Dinkel, der direkt hinter der Burg Vischering gewachsen ist – und mit Buttermilch im Vorteig“, stellt Bäcker Jörg Terjung aus Lüdinghausen heraus. Gerne lässt er die Gäste probieren – und seine Brotlaibe gehen weg wie warme Semmeln. Echt lecker halt.
Auf der Bühne ist inzwischen Moderator Daniel Krawinkel am Mikro. „Pausen“, sagt er und baut Spannung auf, um verschmitzt fortzufahren: „überbrückt man im Münsterland gerne mit Alkohol“. Munter talkt er mit Vertretern zweier münsterländischer Brennereien, bis diese es sich nicht nehmen lassen, ihm je ein edles Erzeugnis einzuschenken. „Köstlich“, lobt er und verweist das Publikum an die passenden Stände: „Sie sind hier im Münsterland, da gehört Korn dazu!“
Von dort kommt Ulrike Wißmann, die in Altenberge zuhause ist. In der Hand hält sie ein Weinglas mit roséfarbigem Inhalt. „Sehr lecker, dieser Münsterländer Aperitif“, meint sie. Schön sei es, alle paar Meter nette Leute wieder zu treffen, ein bisschen zu reden und dann weiter zu gehen. Für sie hat der Abend auch was von einem Familientreffen.
Für den Vizeweltmeister im Grillen, Robert Meyer aus Epe, ist es eine Ehre, als Vertreter der Region die Katholikentagsbesucher mit versorgen zu dürfen. Als typisch westmünsterländisches Gericht gibt es bei ihm Kalbstafelspitz, außerdem, weil es aktuell ist, Pulled Pork und – „Ganz klassisch: Chateaubriand im Darm, sprich Bratwurst“. Auch dort duftet es köstlich, die Schlangen an dem Stand mit Fleisch von Tieren mit artgerechter Haltung sind lang, viele Besucher genießen seine Erzeugnisse.
Ein Ehepaar aus dem Siebengebirge brauchte nicht anzustehen. „Wir sind schon satt, unsere Gastfamilie in Sendenhorst hat uns liebevoll und reichlich versorgt“, freut sich Gisela Faßbender. Super nett und zuvorkommend seien die, von westfälischer Sturheit keine Spur. Das bestätigt auch ihr Mann Michael. Nach einer Fahrradpanne habe ihm eine örtliche Fahrradwerkstatt freundlich und schnell geholfen.
Unterdessen bewegt sich eine junge Frau rhythmisch und geschmeidig mit ihrem ganzen Körper. Die Musik, die sie dazu inspiriert, kommt von der „Banda Tugurugudung“ aus Borken, einer Trommelgruppe der Musikschule. An Samba-Klängen kann sie nicht vorbei gehen, gesteht Theresa Roth aus Dresden. Sie lobt die große Spannbreite der Bühnenprogamme bei diesem Abend der Begegnung.
Wie um dies zu bestätigen, spielt kurz darauf auf der Westmünsterlandbühne der Handglockenchor aus Gescher. Beinahe meditativ schwingen die Metallklangkörper, sphärische Klänge bringen das Publikum in einen Chillout-Modus. Gerd Wendt aus Wiesbaden jedenfalls ist kaum ansprechbar. Aber dann erzählt er doch noch, es sei eine faszinierende Musik, der Abend sei sehr abwechslungsreich – und das Wetter echt traumhaft.
Positiv angetan ist am Ende auch Kreisdechant Christoph Rensing aus Borken. „Münster und die Regionen Coesfeld und Borken zeigten sich hier von ihrer gastfreundlichen und offenen Seite“, dieser Abend der Begegnung habe das Miteinander, den Austausch und auch das Kennenlernen gefördert. „Damit sind wir genau beim Thema Suche Frieden“, bilanziert Rensing.
Johannes Arntz, Kreisdechant aus Coesfeld, freut sich ebenfalls. „Super viele froh gestimmte Leute, ganz unterschiedliche und nette Gespräche, dazu die Programme, die unsere Regionen auch kulinarisch widerspiegeln – Sehr schön.“ Mit einem gemeinsamen Abschlussgebet lassen die beiden Geistlichen den Abend der Begegnung mit dem Westmünsterland ausklingen.