Rund 30 Diakone aus den Kreisdekanaten Kleve und Wesel waren mit ihren Frauen und Familien zu dieser Feier nach Xanten gekommen. Zunächst wurde daran erinnert, welchen Dienst sie im Zeichen der Nächstenliebe in der Kirche ausführen. So unterstützen sie zum Beispiel Priester bei der Verkündigung und Auslegung des Evangeliums, assistieren in der Messfeier und bei Trauungen, können Taufen und Beerdigungen leiten. Stephan Rintelen, Sprecher der Diakone am Niederrhein, machte deutlich: „Das Diakonat ist aus dem Leben der Kirche nicht mehr wegzudenken“. Er betonte, dass bei den verheirateten Diakonen die Ehefrauen eine wichtige Stütze seien, „sie sind von unschätzbarem Wert“, sagte Rintelen.
Weihbischof Lohmann nahm in seiner Predigt Bezug auf die Berufung des Abraham (Gen. 12, 1-5), der sein Land und seine Familie verlassen musste. Zunächst stellte Lohmann klar, dass von Abraham, der von Christen, Juden und Muslimen verehrt wird, eine Botschaft des interreligiösen Friedens ausgehe. Dies sei gerade mit Blick auf die „fürchterliche Flüchtlingsszenarien an der griechisch-türkischen Grenze“ zu sehen. „Für uns als Christinnen und Christen gibt es kein Mandat für eine solche Haltung“, verurteilte er die aktuelle Abschottungspolitik, „das Evangelium verbietet uns eine solche Haltung.“
Abraham, führte der Weihbischof aus, könne ein Vorbild auch für die Menschen sein, die nicht ihre Heimat verlassen und sich völlig neu orientieren müssen. „Ihm wurde viel zugemutet“, sagte Lohmann – das gelte auch für die Diakone und ihre Familien. „Aber Sie nehmen das an in Vertrauen auf Gott“, wandte er sich direkt an sie. Er sei dankbar für den wichtigen Dienst, den die Diakone in der Kirche versehen. Während es Synodalen Wegs gelte es nun zu schauen, wie sich das Amt weiterentwickelt, „auch das Thema ,Frauen in Diensten und Ämtern‘ wird offen besprochen“, versprach er. Vor dem Gottesdienst hatten rund 100 Frauen und Männer zum internationalen Frauentag eine Mahnwache vor dem Dom abgehalten, um für Gleichberechtigung in Kirche und Gesellschaft zu demonstrieren. Viele von ihnen feierten dann den Gottesdienst mit.
Auch wenn der Dienst manchmal eine Zumutung sei, so stecke in dem Wort „Zumutung“ doch die Silbe „Mut“, erklärte Lohmann. Jesus spreche den Menschen Mut zu, das zu tun, was einem angetragen wird. Im Vertrauen auf Gott können die Menschen „den Weg gehen, auch wenn er uns manchmal zu überfordern scheint“, sagte der Weihbischof.
Christian Breuer