„Die Welt“-Herausgaber Stefan Aust spricht bei DomGedanken

, Stadtdekanat Münster

Spätestens seit Beginn des Ukrainekriegs stellen sich Fragen nach Verteilung von Macht und Einflussbereichen sowie Berechtigung und Bestand von Wertesystemen neu. Deshalb steht die Vortragsreihe DomGedanken im St.-Paulus-Dom Münster in diesem Jahr unter dem Oberthema „Wem gehört die Welt?“. Den vierten Abend der Reihe gestaltet am Mittwoch, 31. August, der Journalist und Bestseller-Autor Stefan Aust. Der Chefredakteur der Welt-N 24-Fernsehgruppe spricht ab 18.30 Uhr unter der Überschrift „Chinas großer Plan. Eroberung auf Schienen, Schiffen, Straßen“. 

"Die Welt"-Herausgeber Stefan Aust spricht bei den DomGedanken.

© privat

Aust erlangte Aufmerksamkeit durch seine Aufarbeitung des „Baader-Meinhof-Komplexes“ sowie seine – auch filmischen – Arbeiten zur deutschen Wiedervereinigung. 1988 gründete er die Produktionsfirma Spiegel TV, deren Chefredakteur und Geschäftsführer er bis 2008 war. Von 1994 bis 2008 war Aust zugleich Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, seit 2014 ist er Herausgeber der Tageszeitung „Die Welt“ und war bis September 2016 auch ihr Chefredakteur. Seit 1. Januar 2016 ist er Chefredakteur der Welt-N24-Gruppe. Auch sein letztes Buch (gemeinsam mit Adrian Geiges) wurde ein Bestseller: „Xi Jinping – der mächtigste Mann der Welt“.

Ausgangspunkt für Austs Vortrag ist der Ukraine-Krieg. Als „Zeitenwende“ beschrieb Bundeskanzler Olaf Scholz den Überfall Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen. Und tatsächlich markiert der Ukraine-Krieg eine globale Veränderung, wie es sie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und seit dem Fall der Berliner Mauer mit allen ihren Folgen bisher nicht gegeben hat. Stefan Aust hat als Journalist seit den 1960er-Jahren die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen „am Straßenrand der Geschichte“ beobachtet. In seinem Vortrag blickt er zurück auf die Wendepunkte der jüngeren Vergangenheit, die langsamen und jetzt deutlich sichtbaren Verschiebungen der globalen Machtverhältnisse zwischen den USA, dem auf allen Wegen expansionistischen China und Russland. Und: Er skizziert die Rolle Deutschlands und seine plötzliche Konfrontation mit der Wirklichkeit.

Zum Finale der DomGedanken am 7. September spricht Prof. Dr. Mehrdad Payandeh, Professor für Internationales Recht, Europarecht und Öffentliches Recht an der Bucerius Law School, Hamburg, zum Oberthema der Reihe: „Wem gehört die Welt? Über die ordnende Kraft des Völkerrechts“. 

Die Abende werden jeweils von thematisch passender Musik eingerahmt. Dafür zeichnen Domorganist Thomas Schmitz und die Dommusik verantwortlich. 
Das Bistum Münster überträgt auch die DomGedanken live ins Internet. Interessierte können sie unter www.bistum-muenster.de und www.paulusdom.de sowie auf dem Facebook- und dem YouTube-Kanal des Bistums verfolgen; auf dem YouTube-Kanal sind die DomGedanken 2022 auch in einer eigenen Playlist zusammengefasst.

Der Eintritt zu der Veranstaltungsreihe, die von Evonik Industries unterstützt wird, ist frei. Die Veranstalter bitten in der Kollekte um Spenden für die Bischof-Hermann-Stiftung. Diese bietet jährlich mehr als 1.000 Menschen Unterstützung, unter anderem mit Obdachlosenunterkünften, sozialtherapeutischen Einrichtungen und Angeboten für Migranten.

Ann-Christin Ladermann