Die Welt ist größer als Europa

, Kreisdekanat Recklinghausen

Clemens Große Erdmann möchte die Welt aus einer neuen Perspektive entdecken. „Sie ist größer als Deutschland und Europa“, sagt der 18-jährige Abiturient aus Haltern am See. Am 15. September beginnt für ihn ein besonderes Abenteuer: Ein Jahr lang wird er in Ghana einen Freiwilligendienst absolvieren, organisiert vom Bistum Münster im Rahmen des „weltwärts“-Programms.

Clemens Große Erdmann hat eine aufblasbare Weltkugel in der Hand und zeigt auf Ghana.

Clemens Große Erdmann freut sich auf die Zeit in Ghana, in der er sich in Jasikan als Freiwilliger engagiert.

© Bistum Münster

„Für mich ist das auch ein Schritt ins Erwachsenwerden und eine Chance, wertvolle Erfahrungen zu sammeln“, sagt Große Erdmann. Dass er sich für diesen Weg entschieden hat, kommt nicht von ungefähr: „Ich bin da familiär vorbelastet“, sagt er schmunzelnd. Sowohl sein Vater als auch seine beiden Schwestern haben ähnliche Erfahrungen gemacht und ihn ermutigt. Auch im Freundeskreis kennt er viele, die sich über das Bistum Münster weltweit engagiert haben. „Ich habe viel Gutes gehört“, erzählt er.

Sein Wunsch war es, in ein englischsprachiges Land zu gehen. Mit Ghana hat das geklappt. Gemeinsam mit drei weiteren Freiwilligen wird er sich in Jasikan, rund 5.000 Kilometer von Haltern entfernt, engagieren. „Wir wohnen zusammen auf einem Campus und arbeiten an vier verschiedenen Schulen. Dort unterstützen wir Schülerinnen und Schüler zum Beispiel in Mathe oder Englisch, wenn sie Förderbedarf haben. Außerdem gestalten wir das Nachmittagsprogramm mit“, berichtet Große Erdmann.

Er bringt bereits Erfahrung mit: Seit vielen Jahren engagiert er sich in der Messdienerarbeit in Haltern und ist Teil der Leiterrunde der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG). Was ihn an dem Freiwilligendienst besonders reizt, ist die Kombination aus sozialem Engagement und dem Leben in einer Gemeinschaft. „Ich finde das Konzept überzeugend. Man wird Teil einer neuen Umgebung, baut Beziehungen auf und entwickelt eine echte Verbundenheit.“

Auf die Herausforderungen fühlt er sich gut vorbereitet. Die Seminare des Bistums Münster seien intensiv, aber bereichernd gewesen. „Es war viel Input, aber auch eine tolle Zeit, die uns als Gruppe zusammengeschweißt und mich persönlich weitergebracht hat“, sagt er. Besonders die Tipps ehemaliger Freiwilliger hätten seine Vorfreude gesteigert. „Sie haben uns zum Beispiel verraten, dass deutsche Süßigkeiten als Gastgeschenke sehr beliebt sind“, erzählt er lachend.

In seinem Gepäck ist auch eine Musikbox für die Freizeitgestaltung und auf dem Handy viele Fotos von Familie und Freunden. „Natürlich ist es schön, über WhatsApp in Kontakt zu bleiben, auch mit den anderen Freiwilligen“, sagt Große Erdmann.

Insgesamt brechen in diesem Jahr 26 junge Menschen aus dem Bistum Münster zu einem Freiwilligendienst auf. Wer Interesse an einem Freiwilligendienst hat, kann sich noch bis zum 15. Oktober für das kommende Jahr bewerben. Alle Infos gibt es unter Internetseite der Internationalen Freiwilligendienste.

Text: Michaela Kiepe/ Foto: Lara Bergjohann