Investoren für vier Kirchen gesucht

, Kreisdekanat Steinfurt

Das Ziel ist definiert: Im Auftrag der katholischen Pfarrei St. Pankratius übernimmt die DKM Immobilien GmbH, ein Tochterunternehmen der DKM Darlehnskasse Münster, die Vermarktung der Kirchen Herz-Jesu, St. Marien, St. Joseph und Heilig Geist in Emsdetten. Gesucht werden geeignete Investoren, die eine wirtschaftlich tragfähige und zugleich nachhaltige Nachnutzung im Einklang mit der baulichen Identität ermöglichen. Als Fachmann für die Immobilienprojektentwicklung im sozialen sowie kirchlichen Umfeld und Ansprechperson in diesem Prozess stellte sich Ole Damer gemeinsam mit Architektin Eva Bleckmann am 2. September den Mitgliedern des städtischen Ausschusses für Stadtentwicklung in öffentlicher Sitzung vor. Grundlage für die Investorensuche ist ein Beschluss, den der Kirchenvorstand von St. Pankratius bereits im Juni 2024 gefasst hat. Danach sollen die vier genannten Kirchen, die alle unter Denkmalschutz stehen, spätestens mit Wirkung zum 30. Juni 2027 aufgegeben und profaniert werden.

Vier Kirchen gibt die Pfarrei St. Pankratius in Emsdetten auf - darunter auch die Marienkirche.

© Michael Hagel

Für die vier Standorte eine Entwicklungsperspektive zu schaffen, die sowohl den Bedürfnissen der Stadt als auch den Rahmenbedingungen der Pfarrei gerecht wird, dieser Aufgabe stellt sich die DKM Immobilien GmbH. „Es gilt, die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Gemeinwohlorientierung hinzubekommen“, benennt Ole Damer eine der großen Herausforderungen. Während Käufer meist nach Rendite streben, gehe es der Kirchengemeinde vor allem um eine würdige Nutzung der ehemaligen Sakralbauten. Eine der Vorgaben deshalb lautet: Künftige Projektpartner sollen die christlichen Grundwerte der Gemeinde respektieren und in ihren Konzepten berücksichtigen. 

Um Konflikte nach Möglichkeit zu vermeiden, sollen nicht nur realistische Nutzungskonzepte entwickelt, sondern auch rechtliche sowie emotionale Hürden frühzeitig abgeklärt werden – beispielsweise durch die Beachtung unter anderem der Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz, der Vorgaben des Kirchenvorstandes von St. Pankratius, der notwendigen Genehmigung des Bischöflichen Generalvikariates, des Denkmalschutzes und des Bauordnungsrechtes. 

Einiges in Sachen Projektentwicklung ist in den zurückliegenden Monaten schon passiert, wie Ole Damer von der DKM Immobilien GmbH erklärte. Neben der Begehung der Kirchen hat es gemeinsame Workshops gegeben, an denen Vertreterinnen und Vertreter des Bistums Münster, der LWL-Denkmalpflege, der Zentralrendantur, der Stadt Emsdetten, der Emsdettener Kirchengemeinde, der DKM Immobilien und des Architekturbüros Ideen und Vorstellungen gesammelt und aufgelistet haben. Zudem wurden Exposés der einzelnen Kirchen erstellt. 

In Phase drei nun sollen verschiedene Nutzungsoptionen geprüft und mögliche Konzepte konkreter werden. Parallel sind Gespräche mit passenden Investoren geplant. All dieses brauche Zeit, betonte Damer: „Wir gehen verantwortungsvoll an dieses bistumsweit bislang einmalige Großprojekt heran, bei dem es allen Verantwortlichen um eine langfristige Nutzung der Kirchen geht.“ 

Gudrun Niewöhner