Bornemann bekannte seinen Glauben und versprach, zum Wohl der Domkirche zu wirken. Dies beeidete er, indem er die rechte Hand auf ein Evangelienbuch legte. Dann empfing er das Kapitelskreuz und die Kapitelssatzung. Nach einem kurzen stillen Gebet nahm er seinen Platz im Chorgestühl ein. Musikalisch gestaltete ein Vokalensemble der Dommusik die Vesper.
Das Domkapitel unterstützt den Bischof von Münster bei der Leitung des Bistums und trägt die Verantwortung für die Feier der Gottesdienste im Dom. Dem Domkapitel kommt zudem die Aufgabe zu, einen neuen Bischof zu wählen. Laut des Preußen-Konkordats von 1929, das der Heilige Stuhl und der preußische Staat geschlossen haben, gehören dem münsterischen Domkapitel neben dem Dompropst und dem Domdechanten acht residierende und sechs nicht residierende Domkapitulare an. Erstere wohnen in Münster, letztere in der Regel nicht.
Ludger Bornemann wurde 1956 in Bottrop (Kirchhellen) geboren. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1985 war er Kaplan in Havixbeck, St. Dionysius. Von 1988 bis 1996 war er Krankenhausseelsorger am St. Josef-Krankenhaus in Moers. 1996 wurde er Pilgerseelsorger im Benediktinerkloster Tabgha am See Genezareth in Israel. 2001 übernahm er die Geistliche Leitung des damals neuen „Pilgerhaus Tabgha“. Diese Aufgabe nahm er bis zu seiner Rückkehr nach Münster 2016 wahr.
Seitdem ist er Rektor der Kapelle des Canisiushauses in der Aaseestadt in Münster. Das Canisiushaus ist der Sitz der Leitung und des Noviziates der Brüdergemeinschaft der Canisianer. Im Canisiushaus können Gruppen und einzelne Personen unter anderem an Angeboten wie Exerzitien, geistlichen Begleitungen oder Tagen im Kloster teilnehmen. Seit 2017 ist Ludger Bornemann zudem Geistlicher Leiter des Deutschen Vereins vom Heiligen Land, der den interreligiösen Dialog, die Verständigung, Bildung und Frieden im Heiligen Land fördert. Von 2018 bis 2022 war Ludger Bornemann Mitglied im Priesterrat des Bistums Münster.
> Domkapitel am St.-Paulus-Dom Münster
Ann-Christin Ladermann