Dorstener Ausstellung
Die Ausstellung "Die Bibel (er)leben" hat Weihbischof Dieter Geerlings am 30. August in Dorsten in der Johanneskirche eröffnet.
"Ich wünsche Euch bei der Auseinandersetzung mit der Bibel immer wieder neue Perspektiven für Euer Leben", betonte der Weihbischof in seiner Predigt im Open-Air-Gottesdienst vor der Eröffnung.
Die örtliche Jugendseelsorgekonferenz hatte vor eineinhalb Jahren die Idee dazu, sich auf eine andere Weise mit der Bibel zu beschäftigen und sie jungen Menschen näher zu bringen. "In mehr als 3.000 Sprachen und Dialekte ist die Bibel übersetzt. Sie beschreibt die Erfahrungen, die Menschen mit Gott gemacht haben", hob Weihbischof Geerlings die Bedeutung des "Buchs der Bücher" hervor.
Stadtjugendseelsorger Kai Kaczikowski, einer der Organisatoren, beschrieb die Ausgangsüberlegungen: "Wir wollen gerade jungen Menschen zeigen, wie sehr die Bibel sie auch in ihrem Alltag begleiten kann".
Dazu hatte sich das aus etwa 15 Personen bestehende Team fünf Lebensbereiche herausgesucht, die Jugendliche und junge Erwachsene bewegen und über die sich ein Bezug zu den Inhalten der Bibel herstellen lässt. Liebe, Lebensmodelle, Genuss, Schicksal und Tod sind die Ausstellungsbereiche, die bis zum 11. September zum Sehen, Hören, Nachdenken und Staunen einladen sollen. Ein großes, in den Altarraum gemaltes dreidimensionales Bild und Sitzplätze mit Kopfhörern, aus denen Musik zu den verschiedenen Themenbereichen erklingt, bildet die Chill-Out-Area, die Ruhezone der Ausstellung.
Im Ausstellungsbereich "Liebe" geht es um das "Hohelied" aus dem alten Testament. Textstellen der Lobpreisungen, die zwei Liebende füreinander finden, werden in einer eigens gebauten Bibelattrappe präsentiert, aus der man einzelne Zitate herausziehen kann. So werden Liebe, Partnerschaft und Beziehungen sowie der Blick der Bibel darauf präsentiert. Im Bereich "Schicksal" beschäftigt sich die Ausstellung mit unterschiedlichen Ereignissen, die Menschen treffen können. Hier gibt es Bilder zu sehen, die aufrütteln, "weil Schicksalsschläge auch bei jungen Menschen das Leben vom einen auf den anderen Moment in eine ganz andere Richtung wenden können", erklärt Kaczikowski. Ausschnitte aus dem Film "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", bei dem es um den unausweichlichen Tod eines erkrankten jungen Menschen geht, beeindrucken nachhaltig. Die Besucher der Ausstellung können ihre persönlichen Schicksalsschläge auf Karten notieren und ihr Schicksal so "in Gottes Hand geben". Im Ausgang des Bereichs erwartet jeden ein positiver, Mut machender Bibelspruch.
Im Bereich "Lebensmodelle" werden die Besucher mit Lebensentwürfen aus der Zeit der Bibel konfrontiert und können diese mit eigenen Lebensbildern und -wegen vergleichen. Die Abteilung "Genuss" befasst sich mit den positiven Seiten des Lebens, während im Bereich "Tod" unter dem Motto "Hinter’m Horizont geht’s weiter" die Endlichkeit des Lebens eine Rolle spielt. Geht man hinauf auf die Orgelbühne und durch einen dunklen Vorhang, steht man plötzlich vor einem offenen Sarg, in dem jede Menge Todesanzeigen liegen. Aber auch hier bietet die Ausstellung einen Perspektivwechsel: Von oben herunter gibt es durch eine "Blackbox" den Blick zurück auf die Lebenswege der Ausstellung und damit symbolisch auf das eigene Leben.
"Wir haben uns dazu entschlossen, bei der Ausstellung mitzuwirken, um jungen Leuten zu zeigen, dass wir den Glauben immer wieder neu erleben können. Dabei haben wir erstaunlich viele Parallelen in der Bibel und in unserem eigenen Leben gefunden", erzählten Isabel, Anna und Lisa vom Vorbereitungsteam.
"Ich habe die Schirmherrschaft für diese Ausstellung sehr gerne übernommen", berichtete der Weihbischof. "Es ist eine großartige Idee, die Bibel so näher zu den Menschen zu bringen." Insbesondere auch für die Vorbereitung der angehenden Firmlinge, die jetzt beginne, biete die Bibel wunderbare Impulse, um den Geist Gottes zu erfahren. "Sie ist das Buch, das uns erkennen lässt, dass Gott mit uns Menschen menschlich umgeht." Die nähere Befassung mit ihr zeige auch: "Gott ist kein Gott der Angst, die Botschaft der Bibel führt uns in die Freiheit!"
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
