Antonius Hamers ist im Jahr 2008 in Münster zum Priester geweiht worden. Seit 2014 leitet der 50-Jährige das Katholische Büro in Düsseldorf. Dieses vertritt die nordrhein-westfälischen Bistümer auf Landesebene. Vor Hamers‘ Aufnahme in das Domkapitel erläuterte Dompropst Schulte dessen Aufgaben. Das Domkapitel sei ein bischöfliches Beratungs- und ein Aufsichtsgremium, zudem wähle es den Bischof und verwalte die „zeitlichen Güter“ der Domkirche. Seine entscheidende Aufgabe allerdings sei, gemeinsam mit den Domvikaren die Gottesdienste im Dom zu feiern, dort das Wort Gottes zu verkünden und die Sakramente zu spenden. Auch Antonius Hamers habe sich als Priester in den Dienst nehmen lassen, „das, was uns in Jesus Christus geschenkt wurde, den Menschen zu bringen.“
Mit Blick auf das Fest Pauli Bekehrung am selben Tag sagte Schulte, damit aus Saulus Paulus habe werden können, habe es einer konkreten Begegnung mit Jesus bedurft. „Das ist unsere Aufgabe in dieser Zeit: Menschen hinführen zur Begegnung mit Christus, ihnen zu zeigen, dass das, was wir verkünden, nicht in die Enge, sondern in die Weite führt, und dass Gott das Leben aller Menschen reich machen will“, sagte der Dompropst, „um diese Aufgabe zu erfüllen, müssen wir uns Tag für Tag ergreifen lassen, dürfen wir keine Funktionäre, sondern müssen Begeisterte sein.“
Anschließend erhielt Hamers aus den Händen des Dompropstes das Kapitelskreuz, das Birett als Kopfbedeckung sowie die Kapitelssatzung. Feierlich bekannte er seinen Glauben und die Treue zur Kirche und gelobte, indem er die Hand auf das Evangeliar legte, zum Wohl der Domkirche zu wirken. Nach einem stillen Gebet am Altar und der Begrüßung durch die übrigen Domkapitulare, die Domvikare und den Beichtvater des Doms nahm Hamers seinen Platz im Chorgestühl ein. Nach dem Auszug versammelte sich die Domkapitulare mit den Domvikaren im Kapitelssaal. Dort wurde das Protokoll der Aufnahme verlesen.
Text: Anke Lucht / Fotos: Jakob Kuhn