Wer habe 1995 – im Jahr der Priesterweihe – ahnen können, mit welchen Entwicklungen und Veränderungen sich die Kirche heute auseinandersetzen müsse, fragte Genn. Er lud die drei Jubilare ein, ihre für die Primiz gewählten Sprüche aus heutiger Sicht zu reflektieren. Auch 25 Jahren später, so zeigte sich, haben die Bibelverse über das Miteinander, über die Verkündigung des Reichs Gottes und die Freiheit durch den Geist des Herrn noch immer eine große Bedeutung im Wirken der drei Priester.
„Wir sind nicht die Herren des Glaubens, wir haben nicht die Macht über den Glauben“, sagte der Bischof, „unsere Aufgabe als Priester ist es, die Botschaft Gottes weiterzutragen. Diese Botschaft über Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Vergebung und auch über die im Tages-Evangelium beschriebene Feindesliebe ist so stark.“ In Gesprächen mit Jugendlichen stelle er immer wieder fest: Da wächst etwas. „Ich bin fest davon überzeugt: Es geht weiter, zwar anders als vor 25 Jahren gedacht – aber es wird weiter gehen“, zeigte sich Genn zuversichtlich für den weiteren Weg der Kirche.
Dem Weihejahrgang 1995 gehören an: Karl-Heinz Hense (Pfarrer in St. Christophorus Werne), Jürgen Lürwer (Dechant in St. Otger Stadtlohn), Frank Ottofrickenstein (Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Münster), Johannes Werges (Pfarrer in St. Albertus Magnus Hünxe), Karl-Heinz Diekmann (+) und Dr. Johannes J. Kreier (aus dem Dienst des Bistums Münster ausgeschieden).
Claudia Gruber
Bildunterschrift: Im Priesterseminar Borromaeum feierte Bischof Dr. Felix Genn mit drei Priestern deren Silbernes Weihejubiläum: (von links) Karl-Heinz Hense, Frank Ottofrickenstein, Bischof Dr. Felix Genn und Jürgen Lürwer. Foto: Bischöfliche Pressestelle / Claudia Gruber