Ehemaliger EKD-Ratsvorsitzender Huber über Religionen und Gewalt

Der islamistische Terror hat auch die Frage nach dem Verhältnis der Religionen zur Gewalt neu aufleben lassen. Darum geht es auch beim vierten Termin der diesjährigen DomGedanken im St.-Paulus-Dom Münster.

Er findet am Mittwoch, 6. September, um 18.30 Uhr statt. Es spricht der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, Prof. Dr. Wolfgang Huber, über das Thema "Kampf der Kulturen? Religionen – Brandstifter und Feuerwehr".

Insgesamt steht die jährliche Vortragsreihe DomGedanken im Sommer 2017 unter dem Leitwort "Gefährdete Welt – Einsichten und Auswege". In diesem Zusammenhang wird Huber darlegen, dass es statt "Kampf der Kulturen" eher um "Kampf um Kultur" geht. Darin, so Hubers These, wird beides gebraucht wird: Wachsamkeit und die Fähigkeit zu differenzieren, Klarheit und die Bereitschaft zum Dialog. Das Verhältnis der Religionen zur Gewalt sei ein Schlüsselthema dieses Dialogs. Die Geschichte des Christentums zeige, dass die Klärung dieses Verhältnisses ohne die Bereitschaft zur Selbstkritik nicht möglich ist.

Der Vortrag konzentriert sich auf wichtige Einsichten aus dieser Debatte. Denn nur auf dem Weg solcher Selbstkritik werden die Religionen friedensfähig. Begleitet werden die DomGedanken von passender Musik.

Den letzten Abend der diesjährigen Veranstaltungsreihe gestaltet dann am Mittwoch, 13. September, Botschafter Dr. Hans-Dieter Lucas, Deutscher Vertreter bei der NATO in Brüssel, mit dem Vortrag "Von heißem Krieg und kaltem Frieden. Was es zu verteidigen gilt". Beginn der DomGedanken ist jeweils um 18.30 Uhr. Im Anschluss an die Vorträge sind die Besucher zum Austausch mit den Referenten auf dem Domplatz eingeladen.

Der Eintritt zu allen Terminen der Reihe, die seit 2015 stattfindet und von der Evonik Industries AG unterstützt wird, ist frei. Die Veranstalter bitten statt dessen um eine Spende für das Projekt "Aus dem Krieg zurück ins Leben". Dieses ermöglicht in der Demokratischen Republik Kongo ehemaligen Kindersoldaten Schulbesuch oder Lehre.

Sämtliche DomGedanken-Abende werden live im Internet übertragen. Interessierte können sie unter www.bistum-muenster.de , www.paulusdom.de , www.katholisch.de , www.kirche-und-leben.de und www.bibeltv.de verfolgen.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 16.08.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de