Ein Bistum wählt Pfarreiräte 2013

Am übernächsten Wochenende ist es soweit: Am 9. und 10. November 2013 sind im Bistum Münster fast 1,7 Millionen Katholiken ab 16 Jahren zu den Pfarreiratswahlen aufgerufen.

Die Pfarreiräte treten künftig an die Stelle der bisherigen Pfarrgemeinderäte.

Gut 3.000 Frauen und Männer stellen sich im Bistum Münster zur Wahl und wollen sich in den kommenden vier Jahren in den Pfarreiräten vor Ort engagieren. Gemeinsam mit dem Pfarrer und Vertretern des hauptamtlichen Pastoralteams gestalten die gewählten Ehrenamtlichen das geistliche Leben in der Pfarrei. Derzeit informieren die Weihbischöfe des Bistums Münster über die bevorstehenden Wahlen und ihre Bedeutung.

Am 29. Oktober 2013 unterstrich etwa Weihbischof Dr. Stefan Zekorn in der Katholischen Landvolkhochschule in Freckenhorst, dass die Pfarreiräte, die künftig zwischen acht und 16 stimmberechtigte Mitglieder haben werden, ein wichtiges Gremium seien, in denen die Gläubigen Mitverantwortung übernehmen und Kirche vor Ort mitgestalten könnten. "Deshalb lohnt es sich, zur Wahl zu gehen", sagte der Weihbischof. Die Wahlen fänden statt vor dem Hintergrund einer "inhaltlichen Neuausrichtung" im Bistum durch den Diözesanpastoralplan und neuen Strukturen in Folge der Fusionen.

Er erläuterte, dass die Räte nun zwar einen neuen Namen hätten, dass sich an der Grundaufgabe im Vergleich zu den Pfarrgemeinderäten aber nichts ändere. Neu sei nun aber etwa, dass neben inhaltlichen Sachausschüssen auch Gemeindeausschüsse für die Belange einzelne Orte in einer Pfarrei gebildet werden könnten. Zudem gebe es verschiedene Möglichkeiten, wie die Räte gewählt werden könnten und wie sie sich daher künftig auch zusammensetzten. Kreisdechant Peter Lenfers sieht hierin eine Antwort auf die Herausforderung der Ungleichzeitigkeiten im Blick auf die Fusionen und zugleich auf die Unterschiede etwa in eher ländlich oder eher städtisch geprägten Pfarreien. "Wir haben eine Satzung, die vor Ort passgenau angewandt werden kann", sagte er, und Weihbischof Zekorn bestätigte: "Wir haben einen Rahmen, der es hoffentlich ermöglicht, die inhaltliche und lokale Vielfalt vor Ort gut zu gestalten."

Sowohl im Bistum als auch im Kreisdekanat Warendorf wird am 9. und 10. November 2013 auch noch nicht in allen Pfarreien gewählt. Dort, wo noch Fusionen ausstehen, finden die Wahlen erst zu einem späteren Zeitpunkt statt. Im Kreisdekanat Warendorf betrifft das sieben von derzeit 31 Pfarreien.

Zwar waren sich Weihbischof Zekorn und Kreisdechant Lenfers einig, dass es "deutlich schwieriger" geworden sei, Ehrenamtliche zu gewinnen, sich für eine vergleichsweise langen Zeitraum wie vier Jahre im Pfarreirat zu engagieren, doch Margarete Sporbeck, die seit 20 Jahren Mitglied des Pfarrgemeinderats in Ahlen-Vorhelm ist, unterstrich, dass sie ihre Aufgabe immer mit Herzblut angegangen sei. "Es hat mir immer große Freude gemacht, auch andere Menschen mitnehmen zu können", sagte sie. Dabei glaubt Dechant Lenfers, dass die Bedeutung der künftigen Pfarreiräte im Vergleich zu den bisherigen Pfarrgemeinderäten sogar eher wachsen wird: Während es früher in den Räten vielleicht vor allem darum gegangen sei, die Aktivitäten in der Pfarrei zu organisieren und koordinieren, werde der Pfarreirat noch stärker "Verantwortung wahrnehmen für die Pastoral vor Ort." Und das ist für den Kreisdechanten auch gut so: "Die Gemeinde lebt im Wesentlichen von der Gemeinde selbst, sie trägt sich auch selbst, denn die Hauptamtlichen kommen und gehen ja. Ich finde das großartig, und die Menschen, die sich hier engagieren, geben ein wunderbares Glaubenszeugnis."

Weitere Informationen zu den Pfarreiratswahlen gibt es im Internet unter: www.pgrwahl.de.

Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de