Ein Gruppenangebot gegen Einsamkeit

, Kreisdekanat Wesel

Feiertage bringen die ganze Familie zusammen. Sie bieten Zeit für gemeinsame Abendessen und Gespräche. Eine Zeit, in der niemand allein sein sollte, doch gerade während der Feiertage wird das Gefühl der Einsamkeit für viele Menschen besonders spürbar. Sowohl für diejenigen, die allein an einem gedeckten Tisch zu Abend essen, als auch für jene, die von ihrer Familie umgeben sind, sich innerlich dennoch einsam und isoliert fühlen.
 

Carolin Schlütter von der EFL und Markus Kuhlmann vom Bildungsforum helfen den Teilnehmenden des Gruppenangebots MIASA, wieder Freude an menschlichen Kontakten zu finden.

© Bistum Münster

„Einsamkeit ist individuell und einzigartig. Man kann noch immer soziale Kontakte haben und sich trotzdem einsam fühlen“, erklärt Markus Kuhlmann, Leiter des Bildungsforums im Kreisdekanat Wesel. Um dieses gesamtgesellschaftliche Problem der Einsamkeit anzugehen, arbeiten Markus Kuhlmann und Carolin Schlütter, Leiterin der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) Wesel und Dinslaken, seit 2023 zusammen. Gemeinsam leiten sie das Angebot „Mittendrin im Alter statt allein“, kurz MIASA. Als Kooperation zwischen der EFL und dem Bildungsforum vereint das Angebot die Schwerpunkte beider Einrichtungen: Beratung und Bildung, wie Carolin Schlütter erläutert. Um sich auf den Kurs vorzubereiten, besuchten die beiden eine Fortbildung zu dem Thema MIASA, angeboten von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen. 

Das Angebot richtet sich an Menschen, die 65 Jahre oder älter sind, sich einsam fühlen und den Wunsch haben, in einer Gruppe gegen ihre Einsamkeit vorzugehen. Carolin Schlütter erläutert: „Die Ratsuchenden sind selbstverständlich die Expertinnen und Experten für sich und ihr Leben.“ Die Gruppe biete Impulse – vor allen Dingen dazu, wie zwischenmenschliche Kontakte eventuell noch angenehmer gestaltet werden können. Als zusätzliches Angebot zwischen den Terminen geben die Kursleiter den Teilnehmenden kleine Denkanstöße mit, wie beispielsweise Arbeitsblätter, mit deren Hilfe sich die Teilnehmenden überlegen können, was sie sich bis zu dem nächsten Treffen vornehmen. „Die Termine sind lediglich Checkpoints“, verdeutlicht die Leiterin der EFL, „die mögliche Veränderung passiert dazwischen.“ Für die Teilnehmenden wünschen sich Carolin Schlütter und Markus Kuhlmann, dass „sie wieder Freude an menschlichen Kontakten finden“.

Die Atmosphäre in den Gruppen beschreibt sie als „konstruktiv anregend“, wobei auch „liebevolle Konfrontationen“ zwischen den Teilnehmenden stattfinden können. Die Gruppe beschäftige sich mit Themen im Zusammenhang mit Einsamkeit. Diese reichen von Selbstfürsorge, bis hin zum Umgang mit belastenden Gedanken über den Aufbau von sozialen Kontakten. Darüber hinaus könnten die Teilnehmenden ihre eigenen Themen einbringen. Kuhlmann berichtet von einer positiven Resonanz ehemaliger Kursteilnehmer. „Viele Teilnehmenden des ersten Kurses stehen noch immer im Kontakt miteinander“, freut er sich. Auch zwei Jahre später wird die Gruppe noch bei Nachtreffen begleitet.

Anmeldeschluss für den Kurs im kommenden Jahr, der von Januar bis April dauert, ist Donnerstag, 15. Januar. Der Kurs erstreckt sich über zehn Termine, die jeden Donnerstag von 10 Uhr bis 11.30 Uhr stattfinden. Das erste Treffen ist am 29. Januar und dient möglichen Teilnehmenden als Orientierung. Anmeldungen werden unter 02842 91120 oder auf der Internetseite des Bildungsforums im Kreisdekanat Wesel entgegengenommen. Zudem kann man sich bei der EFL Wesel und Dinslaken unter 0281 25090 oder per E-Mail an efl-wesel[at]bistum-muenster.de anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos. Carolin Schlütter weist darauf hin, dass die EFL auch Einzelberatungen zum Thema Einsamkeit anbietet – für all diejenigen, die sich damit beschäftigen wollen, aber ein Gruppenangebot vielleicht nicht passend finden.

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