Ein kleines Zeichen einer großen Selbstverständlichkeit

, Kreisdekanat Coesfeld

In direkter Nachbarschaft der evangelischen Kirche in Coesfeld liegt die „Schmiede“, das Büro der Pastoralreferentinnen und -referenten sowie des Verwaltungsleiters und der Verbundleiterin der Kindergärten der Pfarrei St. Lamberti. Seit Dienstag befindet sich in den Räumen auch das Büro der evangelischen Kirchengemeinde Coesfeld. Die Kartons sind ausgepackt und Gemeindesekretärin Erika Kieselbach richtet sich ihren Arbeitsplatz nach und nach ein. Aus einer eher informellen Anfrage vor zwei Jahren ist jetzt Wirklichkeit geworden. Zur Freude aller Beteiligten. 

Vier Personen stehen an einem Tisch und sprechen miteinander.

Pfarrerin Birgit Henke-Ostermann, leitender Pfarrer Jörg Hagemann und Pastoralreferent Matthias Bude begrüßen Gemeindesekretärin Erika Kieselbach (von links) herzlich in den Räumen der "Schmiede".

© Bistum Münster

„Da wir unser Gemeindehaus aufgeben, haben wir schon länger nach geeigneten Räumen geschaut. So kamen wir darüber ins Gespräch, und das Team der Schmiede hat uns mit offenen Armen aufgenommen. Wir fühlen uns willkommen“, freut sich Pfarrerin Birgit Henke-Ostermann über diese Lösung. Und Pastoralreferent Matthias Bude fügt hinzu: „Es ist ein zukunftsweisendes Signal und macht Sinn.“ 

So sind die katholische und die evangelische Kirche gemeinsam an einem zentralen Ort vertreten. „Mitten unter den Menschen, mitten im Leben“, betont Henke Ostermann mit Blick auf die Kardinal-von-Galen-Straße. Sicherlich hätte auch die Möglichkeit bestanden, mit dem Büro in eine der beiden Sakristeien der evangelischen Kirche zu ziehen. „Aber wir haben einen niederschwelligen Ort gesucht. Das ist eine Kirche nicht unbedingt. Mit dieser dauerhaften Lösung haben ein Büro mit Aussicht gefunden“, erklärt sie. Zudem werde der Umbau der evangelischen Kirche, in der in einem gläsernen Kubus Räume für die Gemeindearbeit entstehen, im August beginnen und ein Jahr in Anspruch nehmen.

Alle Beteiligten freuen sich über die neue Bürogemeinschaft, und für Jörg Hagemann, leitender Pfarrer der drei katholischen Pfarreien in Coesfeld, ist klar: „Dies ist ein kleines Zeichen einer großen Selbstverständlichkeit. Wobei die Zeichen deutlich größer werden dürften.“ 

Jetzt gilt es, das partnerschaftliche Miteinander zu entwickeln. Zur Abstimmung planen die Beteiligten regelmäßige Teamtreffen. Dabei kann es von der Abstimmung zu Arbeitsabläufen bis hin zur gemeinsamen Gestaltung der großen Fensterfronten beispielsweise im Advent gehen. „Wir werden praktische Ökumene durch Kommunikation leben“, sagt Bude. Aber auch die kurzen Dienstwege und das Miteinander seien auf jeden Fall ein Mehrwert. „Insgesamt profitieren alle von dieser Lösung. Es gibt auf beiden Seiten Wind unter den Flügeln, macht Freude und motiviert“, ist Pastoralreferentin Christiane Mussinghoff überzeugt. Schließlich hätten beide Konfessionen den gleichen Antrieb und Motor: „Unseren Glauben.“ „Zudem sind unsere Themen und Probleme die gleichen“, ergänzt Henke-Ostermann. Die Menschen in Coesfeld würde der gemeinsame Anlaufpunkt sicherlich neugierig machen. „Auch für die Stadtgesellschaft ist dieses Modell interessant. Sie werden es schätzen“, vermutet Hagemann. 

Michaela Kiepe