Ein Sakrament für Mutter und Tochter

, Bistum Münster

Mutter Susanne Hirsch ist als Jugendliche aus unbekannten Gründen vergessen worden. Und später hat es dann irgendwie nie gepasst. Nicht schlimm, sagt die 50-Jährige heute. Die Grevenerin holt ihre Firmung nach – am 17. Oktober in Rom zum Abschluss der einwöchigen Diözesanwallfahrt. Mit ihr empfangen 600 weitere Firmandinnen und Firmenden aus dem Bistum Münster das Sakrament in der Basilika St. Paul vor den Mauern. Darunter auch ihre 15-jährige Tochter Marit. Firmpate von beiden wird Mann und Vater Peter Epping.

Mutter Susanne und Tochter Marit Hirsch aus Greven werden zum Abschluss der Bistumswallfahrt in Rom gefirmt.

© Bischöfliche Pressestelle / Gudrun Niewöhner

Als sie von der Möglichkeit erfahren hat, im Heiligen Jahr mit dem Bistum nach Rom fahren zu können, war für Susanne Hirsch sofort klar: „Da möchte ich gerne dabei sein.“ Teenagertochter Marit musste sich erst mit ihren Freunden besprechen, die alle im Firmalter sind und von der Pfarrei angeschrieben worden waren. 

Durch das Interesse für die Bistumswallfahrt erinnerte sich Susanne Hirsch an ihre fehlende Firmung. Sie überlegte – und meldete sich im Pfarrbüro von St. Martinus, um sich über die Möglichkeiten einer Erwachsenenfirmung zu informieren. Nach Rücksprache mit dem Bistum traf sie sich vor der Abreise mehrmals mit Grevens Pastoralreferenten Matthias Brinkschulte zur Firmvorbereitung – und hat sich Zeit fürs Reflektieren genommen: „In meinem Alter gibt es andere Themen als Jugendliche sie haben“, weiß Susanne Hirsch aus dem eigenen Familienalltag. „Man schaut zurück auf sein bisheriges Leben: Was habe ich erreicht? Was ist gut gelaufen? Wofür bin ich dankbar?“ 

Während Mutter Susanne in Rom am Programm für Erwachsene teilnimmt, ist Tochter Marit mit ihren Freunden in einer Gruppe mit Gleichaltrigen unterwegs. Das war beiden wichtig: „Wir lassen uns zusammen firmen, den Weg dahin geht jeder für sich.“ 

Die 15-Jährige ist anders als ihre Mutter zum ersten Mal in der Ewigen Stadt – und besonders vom Petersdom und den anderen riesigen Kirchen beeindruckt. Neben der Firmung war selbstverständlich die Papstaudienz am Mittwochvormittag ein Highlight. 

Susanne Hirsch wollte unbedingt zum Grab von Papst Franziskus in die Basilika Santa Maria Maggiore: „Dort zu stehen, das war ein sehr bewegender Moment.“ 

Weil die Firmung ohne Großeltern und Taufpaten in Rom stattfindet, feiern die Hirsch-Eppings in Greven nach: „Am 22. November gibt es in unserer Pfarrkirche einen Gottesdienst für alle, die mit in Rom waren – danach geht es für die Familie zu uns nach Hause.“ 

Gudrun Niewöhner
 


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