Wallrath, der seit mehr als 30 Jahren in Gerresheim an der Basilika St. Margareta tätig ist, leitet selbst mehrere Chöre und Ensembles. Dazu gehört beispielsweise eine Singschule, der 150 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 18 Jahren angehören. „Neben dieser Arbeit habe ich auch immer gern selbst etwas geschrieben. Das hat sich in den letzten zehn Jahren weiterentwickelt, da ich öfter angefragt wurde“, erzählt der 58-Jährige. So auch für die Franziskus-Messe, die er 2012 – also noch vor Papst Franziskus – im Auftrag für die Chöre der Kreisdekanate Gummersbach und Altenkirchen geschrieben hat. „Bei der Uraufführung waren 700 Sängerinnen und Sänger beteiligt“, berichtet er. Ziel der Franziskus-Messe sei es, den heiligen Franziskus den Menschen näher zu bringen. So lautet der Untertitel der Messe auch: „Gott im Anderen begegnen“.
Wallrath schreibt seine Stücke aus der Praxis für die Praxis. Ihm war es bei der Messe ein Anliegen, etwas zu schaffen, was Generationen miteinander singen können. So ist bei den meisten der neun Sätze nicht nur ein gemischter Erwachsenen-, sondern ebenso ein Kinderchor vorgesehen, der mal gemeinsam mit dem großen Chor singt, mal eigene Partien zu übernehmen hat. Musikalisch hat Wallrath Pop- und Jazzmusik in seine Komposition eingebracht wie auch Einflüsse des Neuen geistlichen Liedes.
Nach der Einführung ging es dann ans Werk. Und dabei wurde schnell deutlich, dass Wallrath ein Mann der Praxis ist und über viele Jahre Chorleitererfahrung verfügt. Schnell ließen sich die Sängerinnen und Sänger auf seine angenehme Art ein, gemeinsam an manchen Passagen zu feilen. „Lassen Sie das Licht wie eine Sonne aufgehen“, gab er den Anwesenden Tipps, die Musik zu gestalten, die mal hymnisch, mal festlich, mal glockig sein sollte. Am Ende waren sich der Komponist sowie die Sängerinnen und Sänger einig: Diese Probe hatte nicht nur Freude gemacht, sie hat die Chöre auch ein großes Stück auf ihrem Weg zur Aufführung vorangebracht.
Einen musikalischen Vorgeschmack gibt es am Samstag, 5. Mai, um 17.30 Uhr in der St.-Jakobi-Kirche. Alle Interessierten sind zu einem offenen Singen eingeladen, bei dem die Passagen, die mitgesungen werden können, vorgestellt und einstudiert werden. Am Sonntag, 1. Juli, ist die Franziskus-Messe dann noch einmal im Hochamt um 10 Uhr in der St.-Lamberti-Kirche zu hören.
Michaela Kiepe