Für Erzieherinnen oder Erzieher gleich welcher Konfession gelte, dass sie sich mit den Zielen der katholischen Kirche identifizieren und diese im Sinn des Trägers umsetzen müssten, sagte Schaden. Unter den rund 23.000 kirchlich Beschäftigten im Bistum seien allein 8.300 Erzieherinnen und Erzieher – also mehr als jeder Dritte. Das hebe die Bedeutung als Arbeitgeber hervor.
Die Kindertageseinrichtungen werden im Bistum Münster als pastorale Aufgabe angesehen. Das sagte der Finanzchef des Bistums Ulrich Hörsting. Es sei Ziel, auch mit Hilfe des Aktionsprogramms sowie durch Fortbildungen und Fachberatung, „ein Angebot profilierter Häuser zu unterhalten, dass für Erzieherinnen und Erzieher, aber auch für Eltern attraktiv ist.“ Das Bistum werde zum Beispiel jede Kita-Gruppe in den 665 katholischen Kitas in Trägerschaft der Pfarreien im NRW-Teil mit einem zusätzlichen Laptop ausstatten.
Mehr als 33 Millionen Euro investiert das Bistum laut Hörsting insgesamt 2019 in die Kitas. Das sei deutlich mehr als es der gesetzlich geregelte Trägeranteil von zwölf Prozent, der bei 26 Millionen liege, vorschreibe, stellte er dar und betonte, dass das Bistum ein Angebot schaffen wolle, „für das sich Eltern und potentielle Arbeitnehmer bewusst entscheiden.“
Mehr als 620.000 Menschen sind in Deutschland im Bereich der Pädagogik in Kindertageseinrichtungen tätig. Innerhalb von zehn Jahren ist diese Zahl um 200.000 gestiegen. Auch dieser Zuwachs war Thema der Fachtagung, die in Kooperation mit der FHH und der KTK-Diözesan-AG im Bistum Münster stattfand. Es gäbe nun aber das Problem, so Sebastian Mohr vom Aktionsprogramm und Referent der FHH, dass „freie Stellen nur noch schwer zu besetzen sind“. Womit kann die katholische Kirche als Arbeitgeber punkten? Das war die zentrale Frage der Fachtagung.
Nach den Zahlen und Fakten stand der Nachmittag ganz im Zeichen einer pastoraltheologischen Annäherung an das Thema Arbeitsplatz katholische Kita. „Jesus ist zugänglich für Leute mit normalen Anliegen des Alltags“, sagte Professor Matthias Sellmann, Pastoraltheologe vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung (ZAP) aus Bochum. Die Kita hat auch ein Ohr für die Sorgen und Anliegen der Eltern und Kinder. „Die wissen, da in der Kita kann ich darüber reden, denn Erzieherinnen sind Expertinnen für Vertrauensbildung.“