"Es ist so viel da": Ausstellung mit Lebensbotschaften eröffnet

, Bistum Münster

Lebenserfahrungen weitergeben: Das möchte die Ausstellung „Lebensbaum-Botschaften Hochbetagter zum Frieden“. Zum Auftakt der Herbstfachtagung Seniorenseelsorge hat Mechthilde Hessling aus dem Referat Seniorenseelsorge des Bistums Münster sie mit Silke Cappell, Projektverantwortliche bei der Fachhochschule Sozialwesen in Münster, am 11. Oktober eröffnet. Die Ausstellung ist in der Orangerie des Botanischen Gartens der WWU in Münster bis Sonntag, 14. Oktober, zu sehen.

Mit den rund 30 ausgestellten Kunstwerken haben Bewohner aus 14 Altenpflegeeinrichtungen des Bistums Münster ihren Lebensweg und ihre persönliche Suche nach Frieden künstlerisch skizziert. Die Künstlerinnen und Künstler sind zwischen 60 und 100 Jahre alt. Einige nahmen an der Ausstellungseröffnung teil.

Hessling sieht das Projekt als Lobby-Arbeit für die Menschen, die in den Altenpflegeeinrichtungen leben und arbeiten: „Hochbetagte und Pflegebedürftige wurden an den Rand der Gesellschaft gedrängt, wir möchten diesen Menschen mit all ihren Erlebnissen und Erfahrungen einen Raum geben.“ Zu Beginn stand eine Idee, die in einer Kreativwerkstatt von 12 Studierenden der Fachhochschule und zwölf Mitarbeiterinnen aus Altenhilfeeinrichtungen weiter ausgearbeitet wurde. Der Baum wurde dabei als das Ursymbol des Lebens genutzt, der Himmel und der Erde verbindet. Die Künstler, von denen viele den Krieg miterlebt haben, brachten in einer sich anschließen-den mehrmonatigen Kreativphase ihre Gedanken zum Thema Frieden auf die Leinwand.

Der Frieden als Motiv greift den Katholikentag nochmals auf, der unter dem Motto „Suche Frieden“ im Mai in Münster stattgefunden hat. Hessling erläuterte: „Wer Weltfrieden finden will, der muss auf allen Ebenen danach suchen, auch auf dem eigenen Lebensweg.“ Diese Erfahrungen der Künstler lebten während des Malens auf und sorgten für regen Austausch. Als alle Kunstwerke fertig waren, berichten die Verantwortlichen, habe eine Künstlerin auf ihren Baum geschaut und nachdenklich festgestellt: „Es ist so viel da.“

Beteiligt haben sich folgende Altenhilfeeinrichtungen: St. Marien Senioren- und Pflegezentrum aus Ahaus, Altenwohnheim Kastanienhof aus Emsdetten, Caritas Altenwohnhaus aus Ibbenbüren, Marienstift – Haus für Senioren aus Kalkar, Caritasverband Moers-Xanten e.V. / Stationäre Altenhilfe aus Kamp-Lintfort, Altenzentrum Clara-Stift aus Lüdinghausen, Altenheim der Clemensschwestern aus Münster, Johanniter-Stift Münster, Martin-Luther-Haus aus Münster, Carl-Sonnenschein-Haus aus Ochtrup, Altenpflegeheim Maria Veen aus Reken, Caritaswohnanlage Marienstift aus Rheine und Wohnstift St. Clemens aus Telgte.

Die Ausstellung ist noch bis Sonntag in der Orangerie des Botanischen Gartens Münster, Schlossgarten 3, täglich von 9 bis 19 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Jakob Kuhn

Fotos: Bischöfliche Pressestelle / Jakob Kuhn