Europäische Tagung der griechisch-katholischen Seelsorger in Münster

, Bistum Münster

Zum ersten Mal fand die dreitägige Pastoraltagung der Seelsorger der griechisch-katholischen Seelsorge für die Gläubigen aus Rumänien, die in europäischen Ländern außerhalb ihres Heimatlandes tätig sind, in Münster statt. Eingeladen hatte Pfarrer Alexandru Florin Dragoş, Seelsorger für die griechisch-katholischen Rumänen im Bistum Münster. Gekommen waren rumänische Priester, die als Seelsorger in Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Belgien, Österreich und Deutschland arbeiten.

Geleitet wurde die europäische Nationaltagung von Cristian Dumitru Crișan, Weihbischof in Făgăraș und Alba Iulia/Rumänien sowie Apostolischer Visitator für die in Westeuropa lebenden rumänisch griechisch-katholischen Gläubigen. Er ist für ihre Begleitung von der Rumänischen Bischofskonferenz beauftragt. Auf dem umfangreichen Programm standen der Austausch über die Situation der griechisch-katholischen Rumänen, die in der Diaspora in Europa leben, sowie Begegnungen und Kultur.

Über die Situation der Arbeiterinnen und Arbeiter aus den Ländern Osteuropas – vor allem aus Rumänien – in der Fleischindustrie, bei Paketdiensten, in der Landwirtschaft und in der erzwungenen Prostitution informierte Pfarrer Peter Kossen. Dabei wurde die Frage diskutiert, vor welchen Aufgaben der politischen Einflussnahme und Bewusstseinsbildung die Kirchen angesichts der oftmals prekären Lage dieser Menschen stehen.

Während der ersten europäischen Nationaltagung der Seelsorger der griechisch-katholischen rumänischen Gemeinden unter der Leitung von Cristian Dumitru Crișan, Weihbischof in Făgăraș und Alba Iulia/Rumänien (vorne 5. von rechts), kam auch Bischof Dr. Felix Genn (6. von rechts) mit den Seelsorgern ins Gespräch.

© Bistum Münster

Im Friedenssaal des historischen Rathauses von Münster wurden die Teilnehmenden, die zum Teil von ihren Frauen und Kindern begleitet wurden, von Bürgermeisterin Angela Stähler begrüßt. Sie gab ihnen einen kleinen Einblick in die europäische Geschichte der Stadt. Als Friedensstadt stehe Münster in einer besonderen Verpflichtung, sich für den Frieden in der gegenwärtigen von Kriegen bedrohten Weltlage einzusetzen. Dies gelte vor allem mit Blick auf Osteuropa und die Ukraine.

Bischof Dr. Felix Genn, der ebenfalls für eine Zeit an der Versammlung teilgenommen hatte, ermutigte die Verantwortlichen aus den europäischen Ländern, sich für die Bedürfnisse ihrer Landsleute einzusetzen und die Kooperationen mit den Kirchen in den jeweiligen Ländern zu pflegen. Es sei wichtig, dass sie die Erfahrung machten, nicht Gäste in einem fremden Land, sondern Teil der katholischen Ortskirchen zu sein, betonte er im Austausch. 

Weihbischof Dominicus Meier, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz, wies auf die Verantwortung der katholischen Bistümer für die katholischen Ostkirchen hin und erläuterte die Notwendigkeit, diese als gleichberechtigte Partner wahrzunehmen und in die diözesanen Strukturen zu integrieren.

Die Griechisch-katholische Rumänische Gemeinde St. Johannes Cassianus in Münster lädt regelmäßig zur Feier des Gottesdienstes im byzantinischen Ritus an jedem 1. und 3. Sonntag im Monat um 11.30 Uhr in Liebfrauen-Überwasser mit anschließender Begegnung im Pfarrheim ein. Auf Nachfrage ist das auch an anderen Orten im Bistum möglich.

Franz-Thomas Sonka