„Ich habe die Kirche in meiner Kindheit und Jugendzeit als absoluten Ort der Gemeinschaft erlebt“, erinnert sich Eva Falke gerne an die Jahre in ihrer Heimat in Greven-Reckenfeld zurück. Nach der Erstkommunion wurde sie Messdienerin, später Leiterin, sie begleitete Jugendfahrten nach Taizé und Ferienfreizeiten. „Ich habe in meiner Jugend durchweg positive Erfahrungen mit der Kirche und dem Glauben gemacht“, betont sie. Und das in einer Zeit, in der die ursprüngliche Kirchengemeinde St. Franziskus in Reckenfeld zunächst mit St. Lukas fusionierte, und diese später mit St. Martinus, Greven. „Die Fusionen haben für uns junge Menschen damals bedeutet, dass wir immer mehr werden und die Gemeinschaft wächst, das war eine tolle Erfahrung“, blickt Eva Falke zurück.
Aus Interesse schrieb sich die Grevenerin nach dem Abitur für Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Münster ein. „Ich habe mir damals die Freiheit genommen, zu sagen, dass ich noch nicht weiß, was ich später damit mache“, erklärt Eva Falke. Im Laufe des Studiums tauschte sie sich regelmäßig mit angehenden Theologinnen und Theologen aus und entschloss sich schließlich, Pastoralreferentin zu werden. Eine Entscheidung, die sie nicht bereut. „Die Vielfalt und der Kontakt mit den unterschiedlichen Menschen empfinde ich als sehr bereichernd“, sagt die 27-Jährige.
Der Umzug nach Bockum-Hövel 2018 zu Beginn ihrer Assistenzzeit bedeutete für Eva Falke ein Wechsel in eine Stadt, in der sie zuvor nur den Bahnhof und die Autobahnabfahrt kannte. „Dabei ist es aber nicht lange geblieben“, sagt sie mit einem Lachen. Nicht nur die Pastoralassistentin war neu in der Pfarrei, fast das gesamte Seelsorgeteam setzte in dem Jahr einen Neuanfang. Für Eva Falke die Chance, nahezu alle Bereiche der Seelsorge in den folgenden Jahren kennenzulernen. Ob bei der Erstkommunion- oder Firmvorbereitung, bei Schulgottesdiensten, im Altenheim oder bei der Hauskommunion: Die Pastoralreferentin möchte vor allem Begleiterin und in unsicheren Zeiten eine verlässliche Ansprechpartnerin für die Menschen sein.
„Ich lebe meinen Glauben und möchte diesen gerne mit anderen hier in Bockum-Hövel teilen“, sagt Eva Falke, die vor wenigen Wochen in ihre Heimat Greven zurückgezogen ist, wo sie zusammen mit ihrem Mann lebt. Ihr ist es wichtig, gerade in der Pfarrei, die vor vielen Jahren selbst Ort von sexuellem Missbrauch geworden ist, offen und transparent aufzuklären und dunkle Seiten der katholischen Kirche nicht zu verschweigen. „Wir schulden den Menschen Glaubwürdigkeit“, ist ihre Meinung. Beeindruckt ist Eva Falke immer wieder von dem großen ehrenamtlichen Engagement in der Pfarrei. „Ich arbeite sehr gerne hier und freue mich auf die kommenden Jahre.“
Der Gottesdienst zur Beauftragung der Pastoralreferentinnen und -referenten wird am Sonntag, 26. September, um 14.30 Uhr live im Internet auf www.bistum-muenster.de und www.paulusdom.de sowie auf dem Youtube- und Facebook-Kanal des Bistums übertragen.
Ann-Christin Ladermann