Zahlreiche Teilnehmende hat er über die neuen Bedingungen im Haus informiert. „Manche haben abgesagt, weil sie zur Risikogruppe gehören. Andere freuen sich, endlich einmal wieder herauszukommen und neue spirituelle Impulse zu erhalten“, fasst er die Rückmeldungen zusammen. Neben dem Kursangebot setzt das Haus Ludgerirast als vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) anerkannter fahrradfreundlicher Gastbetrieb (Bett & Bike) auf den Tourismus. „Ich glaube, dass der Radtourismus in diesem Sommer zunehmen wird. Wir hoffen, dass die Radfahrer dann auch bei uns Station machen“, sagt Geilmann.
Die vergangenen Wochen waren nicht einfach. „Durch ein leeres Tagungshaus zu gehen, ist nicht erbauend“, bemerkt Geilmann. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter musste der Leiter in die Kurzarbeit schicken. Regelmäßig hat er mit seinem Team Kontakt über Telefon oder per Email gehalten. „Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig bei Laune halten“, ist er überzeugt. Wie er selbst freuten sich die Mitarbeitenden, dass es wieder losgehen könnte: „Sie wollen wieder mit der Arbeit beginnen.“ Denn sie sind alles andere als Leerstand gewohnt. Im vergangenen Jahr zählte das Haus Ludgerirast 10.300 Übernachten von 3850 Gästen.
In dieser außergewöhnlichen Zeit sind am 1. April Schwester Silvia Gossens und Schwester Mathilde Holstegge in die Wohnung im Obergeschoss des Hauses eingezogen. Beide Ordensfrauen kommen gebürtig aus dem Münsterland. Doch sie haben lange in der Nähe von Mannheim gearbeitet und gelebt. „71 Prozent unserer Gäste sind Frauen. Deshalb ist es gut, dass die Schwestern auch für seelsorgliche Gespräche da sind“, berichtet Geilmann. Zudem gestalten die Clemensschwestern in der Hauskapelle täglich das Morgenlob. Sie übernehmen aber auch Aufgaben wie die Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen oder den Bereitschafts- und Schließdienst. Bis Ende Januar lebten zwei Schwestern Unserer Lieben Frau in der Wohnung. Doch der Orden konnte keine Nachfolgerinnen mehr stellen und löste die kleine Kommunität auf.
Michaela Kiepe