Fabian Teltrop ist neuer Umweltschutzmanager

, Bistum Münster, Kreisdekanat Recklinghausen

Die ersten 100 Tage, die hinter Fabian Teltrop liegen, waren von der Normalität weit entfernt. Im April hat der 28-Jährige seine Arbeit als Umweltschutzmanager im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) Münster aufgenommen – die ersten zwei Monate musste er coronabedingt aus dem Homeoffice arbeiten. „So langsam kommt Leben in meine Arbeit“, freut sich der Halterner, der nun immer mehr Kolleginnen und Kollegen, die er bisher nur auf dem Bildschirm gesehen hat, auch persönlich kennenlernen darf. Seine Motivation ist groß: „Wir stehen erst am Anfang dessen, was das Bistum in Sachen Umweltschutz leisten kann. Jetzt können wir es anpacken.“

Fabian Teltrop ist als Umweltschutzmanager im Bischöflichen Generalvikariat seit 100 Tagen im Amt.

© Bistum Münster

Für die Umwelt und technische Zusammenhänge hat sich Teltrop, der als Jugendlicher in der Landjugend und bei den Messdienern aktiv war, schon früh interessiert. Nach dem Abitur 2012 lag es deshalb nahe, Umweltingenieurwissenschaften zu studieren und dafür nach Aachen zu ziehen. Den Abschluss in der Tasche arbeitete er zwei Jahre bei einem Forschungsinstitut in Mühlheim an der Ruhr: „Es ging dabei um die Frage, wie die Wasserversorgung an den Klimawandel angepasst werden kann“, gibt er einen Einblick in seine vorherige Arbeit.

Den komplexen Aufgaben, die ihn nun in Münster erwarten, blickt Teltrop mit Respekt, aber auch mit Tatendrang entgegen. „Die große Herausforderung wird es sein, die Bemühungen systematisch anzugehen“, erklärt er. Die Idee ist schon da: „Wir wollen in Kürze ein Umweltmanagementsystem im Generalvikariat einführen“, kündigt er an. Es dient dazu, Schwachstellen systematisch aufzudecken und zu beseitigen. „Dafür werden Regeln aufgestellt zur Planung, Überwachung und Verbesserung der umweltrelevanten Abläufe und Prozesse, außerdem werden Verantwortlichkeiten und Verfahrensweisen festgelegt“, erklärt Teltrop die Theorie des Systems. „Sind die gesteckten Ziele erreicht, werden neue vereinbart“, verdeutlicht er. „Die Schritte werden ständig wiederholt, um eine kontinuierliche Verbesserung zu erreichen.“

Wichtig ist dem 28-Jährigen dabei, die Mitarbeitenden miteinzubeziehen. „Jeder soll die Möglichkeit bekommen, sich einzubringen, Ideen zu äußern und Rückmeldungen zu geben.“ Teltrop möchte noch einen Schritt weitergehen: „Wir müssen unsere Bemühungen als Bistum auch in die Öffentlichkeit tragen, um als glaubwürdiger Akteur wahrgenommen zu werden und um zu zeigen, dass wir entsprechend unserer eigenen Ideale zu handeln.“ Die Vernetzung mit anderen Gruppen ist für den Umweltschutzmanager dabei selbstverständlich: Ob Naturschutzorganisationen, Landwirtinnen und Landwirte, NGOs – „gemeinsam hat man mehr Ressourcen für Ideen und Maßnahmen“, ist er überzeugt.

Als wichtiges Leitbild seiner Arbeit sieht Teltrop die Enzyklika „Laudato Si“, in der Papst Franziskus mehr Anstrengungen in Sachen Klimaschutz fordert. „Da haben wir noch viele Hausaufgaben zu machen“, weiß er, wenngleich es in vielen Pfarreien und Einrichtungen bereits ein großartiges Engagement für die Bewahrung der Schöpfung gebe. „Ökologische Beschaffung und der Einkauf von Fair-Trade-Produkten sind wichtige Bausteine auf dieser Ebene“, lobt Teltrop. Mit Blick auf das BGV, in dem ebenfalls in den vergangenen Jahren schon Elektroautos in den Fuhrpark aufgenommen sowie auf Ökostrom und Recyclingpapier umgestellt worden ist, gibt es noch weitere Baustellen: „Die größten Umweltauswirkungen entstehen durch unsere Gebäude, die zum Teil schlecht gedämmt sind oder effizienter geheizt werden können“, erklärt er. „Hier müssen wir Maßnahmen mit einer hohen Wirksamkeit entwickeln.“

Doch zurück zum Kleinen: Der neue Umweltschutzmanager ist überrascht, wie gut das erste von ihm angestoßene Projekt bei den BGV-Mitarbeitenden ankommt. Ein knapp 90-köpfiges Team nimmt an der Initiative „Stadtradeln“ teil. Drei Wochen lang werden alle geradelten Kilometer der Mitarbeitenden addiert – für mehr Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität. Die rund 16.000 Kilometer, die bisher zusammengekommen sind, bestärken Teltrop: „Das gibt noch mehr Motivation für das, was in Sachen Umweltschutz jetzt vor uns liegt.“ 

Ann-Christin Ladermann