Father Andrew besucht Abfallwirtschaftsgesellschaft

, Kreisdekanat Warendorf

Den Anblick von Müll ist Father Andrew Wanjohi gewohnt. Seine Gemeinde in Kenia liegt unmittelbar neben der großen Mülldeponie Dandora, am Rande der Hauptstadt Nairobi. „Die Mülldeponie ist ein großes Geschäftsgebiet“, weiß Father Andrew. „Kinder, Erwachsene, Mütter suchen dort nach Flaschen, Papier oder anderen Dingen, mit denen sie versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen“, erklärt er. Der Besuch der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf (AWG) mit Sitz in Ennigerloh am 20. Oktober gehört deshalb zu den Höhepunkten seiner Reise durch das Bistum Münster, das er in diesen Tagen anlässlich des Weltmissionsmonats besucht. 

Bei seinem Rundgang durfte Father Andrew den Brennstoff, der bei der Müllentsorgung entsteht, in die Hand nehmen.

© Hans-Georg Hollenhorst

Beeindruckt zeigt sich Father Andrew, der zu den Comboni-Missionaren gehört, von dem modernen und umweltgerechten Betrieb, durch den Michael Dierkes und Anne Fiedler von der Unternehmenskommunikation ihn zusammen mit Hans-Georg Hollenhorst, Referent der missio-Diözesanstelle, und Dolmetscher Alfons Overmann führt. Die Gruppe kann den Weg von gerade abgeladenem Abfall verfolgen und große Sortieranlagen aus der Nähe beobachten. In Ennigerloh werden die Restabfälle aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf mechanisch-biologisch verarbeitet. In vielen Schritten werden Wertstoffe aussortiert und Schadstoffe ausgesondert. Den Brennstoff, der am Ende entsteht und fossile Energieträger wie Gas oder Kohle ersetzen kann, zum Beispiel in der Zementindustrie oder in Kraftwerken, darf Father Andrew selbst in die Hand nehmen und begutachten. 

Dierkes berichtet, dass sich bis vor 30 Jahren eine einfache Müllkippe am Standort des heutigen hochtechnisierten Betriebes befunden habe. „An dem Punkt befinden wir uns in Kenia nach wie vor, der Müll wird noch von Hand sortiert“, berichtet Father Andrew. „Aber wir verlieren die Hoffnung nicht, dass sich daran etwas ändern wird.“ In seiner Pfarrei in Nairobi haben er und sein Team unter anderem Projekte für Menschen entwickelt, die sich in einer Krise befinden. Sozialarbeiter holen Straßenkinder, drogenabhängige Jugendliche und junge Mütter von der Straße, um sie davor zu bewahren, Müll zu sammeln, um zu überleben. „Durch Bildung und Rehabilitationsprogramme verhelfen wir ihnen zu einer hoffnungsvolleren Zukunft“, so Father Andrew.

Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätskollekte weltweit und findet am 23. Oktober statt.

Ann-Christin Ladermann

Michael Dierkes (3. von links) führte Father Andrew (2. von links) sowie Hans-Georg Hollenhorst (links) und Alfons Overmann über das Gelände der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf. (Foto: AWG)

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