Franz Hitze Haus beteiligt sich an Projekt zu Literatur und Psychiatrie

, Stadtdekanat Münster

Wie hängen literarisches Schreiben und psychische Krisen miteinander zusammen? Dieser Frage geht das auf zwei Jahre angelegte Projekt „outside | inside | outside“ der Literaturkommission für Westfalen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) nach. Mit einem Symposium zu dem Thema beteiligt sich die katholische Akademie Franz Hitze Haus in Münster an dem Projekt. Unter dem Titel „Sich frei schreiben und atmen, darum geht es“ laden die Verantwortlichen von Freitag, 22. April, bis Sonntag, 24. April, in die Bistumseinrichtung ein. 

„Kreativität und Psyche sind eng miteinander verbunden“, weiß Akademiedozentin Gabriele Osthues und ergänzt: „Dieser Zusammenhang wird seit Aristoteles als ‚Genie-Wahnsinn-These‘ diskutiert.“ Die Tagung geht den vielfältigen Aspekten dieser Kombination nach. Diskutiert wird außerdem die Frage, ob psychische Belastungen und psychiatrische Versorgung auch Themen der Literatur sind und ob die Rezeption von Literatur als Bibliotherapie heilsame Wirkungen entfalten kann. Im Zentrum soll zudem der Umgang der Gesellschaft mit psychisch belasteten Menschen stehen und die Frage, ob sie deren Autonomie und Würde wahrt und ihrer künstlerischen Kreativität die gebührende Aufmerksamkeit schenkt. 

In die Tagung eingebunden sind am Freitag, 22. April, ab 19.30 Uhr eine Lesung und ein anschließendes Gespräch mit dem Autor Peter Wawerzinek und seinem Roman „Rabenliebe“. Die Lesung kann unabhängig von einer Teilnahme des Symposiums besucht werden. 

Im Vordergrund des interdisziplinären und intermedialen Projekts „outside | inside | outside – Literatur und Psychiatrie“ steht die sogenannte Outsider-Kunst, also Kunst von gesellschaftlichen „Außenseitern“ und Laien, besonders von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung. Das Programm bietet Veranstaltungen wissenschaftlicher wie künstlerischer Art. Einen Überblick über die Veranstaltungen gibt es hier

Das genaue Programm des Symposiums sowie die Möglichkeit zur Anmeldung für dieses und die Lesung gibt es im Internet

Ann-Christin Ladermann