Franz-Hitze-Haus veröffentlicht Halbjahresprogramm

, Stadtdekanat Münster

Es ist in vielerlei Hinsicht ein Ort des Wandels: in den Architekturstilen des Hauses, den unterschiedlichen Themen und dem wechselnden Publikum. Diesen Gedanken greift die Akademie Franz Hitze Haus in ihrem Programm für das erste Halbjahr 2019 auf, das jetzt erschienen ist. Für die Gestaltung der knapp 100 Seiten hat sich die Designstudentin Ricarda Kopp aus Münster dem Haus durch die Linse genähert und Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven übereinander gelegt, um so die Vielfalt abzubilden.

das neue Programmheft des FHH

Das Programmheft des FHH mit Fotos des Hauses, aufgenommen von der Designstudentin Ricarda Kopp.

© Bistum Münster

Vielfalt lautet das Stichwort auch mit Blick auf den Programminhalt. So thematisiert die Landeskonferenz Entwicklungspolitik am 22. und 23. März die Zukunft der afrikanisch-europäischen Beziehungen angesichts von Migration, Klimawandel und Digitalisierung. Die Jahrestagung „Entwicklungspolitik“ vom 11. bis zum 13. Januar fragt nach den Bedingungen eines fairen Welthandels. Das politische Handeln der Kirche in Geschichte und Gegenwart ist schließlich Thema einer Akademietagung am 5. und 6. Juli in Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar der Universität Münster, ein Jahr nachdem der Begründer der Politischen Theologie, Johann Baptist Metz, seinen 90. Geburtstag im Franz Hitze Haus feiern konnte.

Um „Kirche als Marke“ geht es bei der Tagung „Kirche im Web“ am 14. und 15. März, zu der alle, die sich für Online-Kommunikation und digitale Trends interessieren, eingeladen sind. In Vorträgen und Workshops soll der Frage nachgegangen werden, wie die Kirche das Internet für sich nutzen kann. Höhepunkte der Tagung sind ein Kamingespräch mit Pater Bernd Hagenkord, Leiter von Vatican News, und am Freitag eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Marke Kirche richtig promoten“. Kirche als attraktiver Arbeitgeber ist Thema eines Forums im März. Weil es gerade im Bereich der Kindertagesstätten einen Fachkräftemangel und einen häufigen Personalwechsel gibt, soll der Frage nachgegangen werden, wie Personal langfristig an den Arbeitgeber Kirche gebunden werden kann.

„Pastoral mit der Bibel“ heißt der Titel einer Veranstaltung im Fachbereich Theologie und Philosophie, die am 26. Januar stattfindet. Haupt- und Ehrenamtliche können sich dabei über neue Wege der Bibelpastoral in der Pfarrei sowie über konkrete Beispiele aus dem Bistum informieren. 
Dem Thema Altern im Spannungsfeld von Selbstoptimierung und Resignation widmet sich der Bereich Medizin, Pflege und Hospiz mit einer zweitägigen Veranstaltung am 22. und 23. Februar. Ärzte und Fachpsychotherapeuten sind eingeladen, ihr Wissen und ihre Kompetenz im Hinblick auf dieses zentrale Thema zu erweitern. 

Das Thema Kindeswohlgefährdung steht im Mittelpunkt einer Tagung am 6. Juli in Zusammenarbeit mit der „Gruppenarbeit in der Erziehung“ in Münster und dem Münchener Institut für Sozialforschung. Während bislang vornehmlich Erziehungspersonen im Blickfeld gestanden hätten, gelte es, auch die Arbeit staatlicher Akteure unter die Lupe zu nehmen. 
Im Fachbereich „Junge Akademie“ setzen sich im Januar rund 25 Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „Die Gedanken sind frei!“ mit Revolution und Wandel in Geschichte und Gegenwart auseinander. Im Mai kommt eine Gruppe von Jugendlichen aus Haifa für einen deutsch-israelischen Jugendaustausch nach Münster. Neben einer Stadtführung und einem Besuch in der jüdischen Gemeinde steht eine Exkursion nach Berlin auf dem Programm.

Auch kulturell gibt es viele Angebote. So dreht sich bei der zweitägigen Theatertagung am 9. und 10. Februar alles um „Wilhelm Tell“, Friedrich Schillers letztes Drama, das mit einem Besuch der Aufführung im Theater Münster abschließt. Die Sommerakademie Literatur trägt den Titel „Laika, Sputnik und Apollo“ und behandelt die Reise zum Mond in der Weltliteratur. Es geht um das Überwinden der Grenzen des Menschlichen und die Sehnsucht nach Transzendenz. 

Zwei Ausstellungen werden außerdem das erste Halbjahr in der Akademie prägen. „Im Zeichen des Wassers“, die erste Ausstellung, zeigt Gemälde und Grafiken von der auf der Krim in der Ukraine geborenen Anastasiya Nesterova. Einen lokalen Bezug weist die zweite Ausstellung auf: Aus Anlass des 100. Jubiläums der Künstlergemeinschaft „Schanze“ aus Münster zeigen 13 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke mit aktuellen Positionen zu Meditation, Vergessen und Erinnern.

Weitere Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.franz-hitze-haus.de.

Ann-Christin Ladermann