Es war eine stimmungsvolle Aussendungsfeier, mit der das Friedenslicht von Betlehem am Abend des 18. Dezember an Pfadfinder, Messdiener und andere Jugendgruppen vom ganzen Niederrhein verteilt wurde. Hunderte – die meisten in Pfadfinderkluft – hatten sich im Dom versammelt. „Es ist ermutigend, dass so viele von Euch gekommen sind“, sagte Weihbischof Rolf Lohmann, „wenn wir etwas brauchen, dann sind es Lichtträger. Das Licht verschafft sich Raum, es kann alle Dunkelheit erhellen.“ Dunkelheit sei da, wo Egoismus herrsche, wo es Unfriede, Gewalt und Terror gibt. Dunkelheit sei dort, wo Menschen flüchten müssen, dabei sogar ums Leben kommen. „Das habt Ihr gerade gezeigt, als die Kerzen ausgeblasen wurden. Wir hätten selbst hier im Dom fast keinen Ausweg gefunden, so dunkel war es.“ Doch mit dem Friedenslicht, dass die Jugendlichen geteilt haben, hätten sie Wege aus dieser Dunkelheit gezeigt.
„Es geht darum, auf das ,Du‘ zu achten und nicht auf das ,Ich‘“, betonte der Weihbischof. Mit ihrem Zeichen seien die Jugendlichen Hoffnungsträger für die ganze Welt. „Wir haben die Kraft, es anders zu machen durch den, der in Betlehem geboren ist“, sagte Lohmann, „wir wollen nicht in der Düsternis verharren, sondern Lichtträger sein.“ Alle, die sich in Vereinen, Chören, bei den Pfadfindern, Messdienern oder Schützen engagieren, würden dort als das „Licht des Lebens leuchten“ und könnten denen Mut machen, die durch Krankheit, Leid oder Hunger in der Dunkelheit sind. „Ihr seid die wichtigsten Botschafter des Kinds in der Krippe“, erklärte der Weihbischof.
Nach der Aussendungsfeier konnte man rund um den Dom zahlreiche Gruppen sehen, die die Flamme, geschützt in Windlichtern, mitnahmen. In vielen Pfarreien besteht die Möglichkeit, sich das Licht, das in Betlehem entzündet wurde, ins eigene Heim zu holen.
Christian Breuer