Friedlich vor und zurück

, Kreisdekanat Warendorf

Neugierig zieht Petra Rendels eine Spielkarte vom Stapel. „Vier kleine Schritte zurück. Manchmal muss man zurückschauen, um Frieden zu finden“, liest sie laut vor. Sie nimmt die orangefarbene Holzfigur und setzt die Anweisung auf dem eineinhalb mal eineinhalb Meter großen Spielbrett um.

Zwei Ehrenamtliche sitzen vor dem Spielbrett.

Petra Rendels und Caroline Roberg freuen sich darauf, beim Katholikentag eine ganz besondere Version von „Mensch-ärgere-Dich-nicht“ zu spielen.

© Bistum Münster

„Die Größe brauchen wir“, sagt Rendels mit einem Lachen. Denn bis zu 16 Personen sollen während des Katholikentags in Münster an dem Brett Platz finden. Gleich drei Mal – am 10., 11. und 12. Mai, jeweils von 14 bis 15.30 Uhr – bietet die Pfarrei St. Magnus/St. Agatha Everswinkel-Alverskirchen eine Werkstatt in der Marienschule an. Unter dem Titel „Mensch! Ärgere dich nicht. Frieden – eine (all)tägliche Herausforderung“ sind Erwachsene eingeladen, dem Frieden spielerisch nachzujagen.

Seit knapp eineinhalb Jahren bereiten drei Ehrenamtliche mit Pastoralreferentin Nicole Menzel das Angebot vor. „Wir haben eine solche Spielsituation schon einmal bei einem Katholikentag erlebt und waren begeistert“, erinnert sich Caroline Roberg vom Vorbereitungsteam. Ausgehend von der Frage „Was gefährdet den Frieden?“, habe das Team ein Spiel gesucht, das dem Workshop zugrunde gelegt werden kann. „Es gibt in unserem Leben viele Situationen, in denen wir uns fühlen wie die ‚Mensch-ärgere-Dich-nicht‘-Figuren – weil wir nicht ins Leben starten können oder unfreiwillig aus dem Leben geworfen werden“, erklärt Roberg die Spielidee. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sollen diese Situationen beim Katholikentag erfahrbar werden, „indem man selbst zur Spielfigur wird“.

Möglichkeiten, auf die verschiedenen Lebenssituationen einzugehen, haben die Verantwortlichen ausreichend geschaffen: Rund 400 Karteikarten mit Impulsen, Übungen und Gesprächsfragen haben sie vorbereitet – für friedliche und unfriedliche Situationen. Die Sonderkarten in Anlehnung an Kategorien wie Familie, Beruf oder Freundeskreis gehen noch einen Schritt weiter: „Mit der Karte ‚Friedensstifter‘ kann man Nächstenliebe zeige und dem Spielpartner sozusagen ins Leben helfen“, erklärt Petra Rendels. Um Teamarbeit geht es bei der Karte „Hand in Hand den Frieden schaffen“. Auch wenn jeder seine eigene Spielfigur hat, übrigens extra in verschiedenen Größen und Farben angefertigt, Gruppendynamik ist dennoch ein Thema: „Wir haben vier Teams à vier Spieler“, sagt Roberg. „Man muss also im Team miteinander kommunizieren, um alle vier Spielfiguren ins Haus zu bekommen.“

Das Vorbereitungsteam, zu dem außerdem Bernhard Lauhoff gehört, ist gespannt, wie das Angebot beim Katholikentag angenommen wird. „Wir freuen uns darauf, mit unseren Mitspielern ins Gespräch zu kommen“, sagt Petra Rendels. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung steht für das Team vor allem eins im Mittelpunkt: „Wir möchten miteinander spielen und Spaß haben.“

Ann-Christin Ladermann