Der Vortrag ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung des Bistums Münster „Frieden. Wie im Himmel so auf Erden?“, die im LWL-Museum zu sehen ist. Mit gut 100 hochrangigen und internationalen Leihgaben zeigt das Bistum dort die Kulturgeschichte des christlichen Friedensideals. Damit beteiligt sich das Bistum an der Gemeinschaftsausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“. Diese präsentieren das LWL-Museum, das Picassomuseum Münster, das Stadtmuseum Münster und das Archäologische Museum der Westfälischen Wilhelms-Universtität noch bis zum 2. September.
Schorlemmer, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, wird bei seinem Vortrag angesichts der Geschichte nationaler und internationaler Konflikte die Frage behandeln, ob sich Konfliktursachen und menschliches Verhalten über die Jahrhunderte geändert haben oder ob der Mensch im Streben nach Frieden immer neu vor alten Herausforderungen steht. Dabei wird der Referent darlegen, was diese Überlegungen für die Friedensbewegung bedeuten und was die christliche Tradition einbringen kann und muss.
Dabei wird Schorlemmer auch auf seinen eigenen Einsatz für Demokratie und Frieden zurückblicken. In den 80-er Jahren war er aktiv in der friedlichen Bürgerbewegung der DDR. Er zählt zu den Initiatoren der Umschmiedeaktion auf dem Kirchentag in Wittenberg 1983, bei der gemäß der Überlieferung bei Micha ein Schwert zu einer Pflugschar umgeschmiedet wurde. Original-Filmaufnahmen dazu sind in der Ausstellung des Bistums zu sehen. Außerdem zeigt diese zwei weitere Exponate der Friedensbewegung der DDR: eine Kleinplastik „Schwerter zu Pflugscharen“ sowie das Originalplakat „Schwerter zu Pflugscharen – Friedensgebete in St. Nikolai“ von André Steidtmann. Letzteres lädt seit 1982 zu den montäglichen Friedensgebeten ein.
Anke Lucht