Fünf Pfarreien arbeiten gemeinsam an Pastoralplänen
Fünf Pfarreien haben sich gemeinsam auf den Weg gemacht, um lokale Pastoralpläne zu erarbeiten.
Die Regionalgruppe Münster und Umgebung, der die Pfarreien St. Liebfrauen-Überwasser (Münster), St. Lambertus (Ascheberg), Seliger Niels Stensen (Lengerich), St. Gottfried (Münster) und die Kirchengemeinde St. Johannes-Baptist (Greven-Gimbte) angehören, traf sich am 18. März in der katholischen Akademie Franz Hitze Haus erstmals zu einem Informationsabend. Dabei klärten die Beteiligten die Rahmenbedingungen für das weitere Vorgehen.
Den Pastoralplan für das Bistum hat Bischof Dr. Felix Genn vor zwei Jahren in Kraft gesetzt. Er gibt den Rahmen für die Seelsorge im Bistum vor. Die Pfarreien sind eingeladen, sich an dem Pastoralplan zu orientieren, in den Pfarreiräten eigene Pläne zu erstellen und darin Vereinbarungen für das pastorale Handeln zu formulieren.
Genau das streben die Pfarreien der Regionalgruppe an. 20 ihrer Mitglieder führten Christoph Speicher, Anne Gravendyk und Erhard Fischer vom Referat Pastoralberatung im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) in die Thematik ein.
Nach einem biblischen Impuls benannten die Projektteams der Pfarreien Stärken und Schwächen ihrer Arbeit vor Ort. Auch äußerten sie Hoffnungen und Befürchtungen, die sie mit der Pastoralplanerarbeitung verbinden. Dabei stellte sich heraus, dass die Teilnehmer sich konkrete Umsetzungshilfen, Nachhaltigkeit, eine klare Prioritätensetzung, das Nutzen von Chancen, Mut zur Veränderung, ein Profil für die Zukunft sowie einen guten Erfahrungsaustausch erhoffen. Als Befürchtungen äußerten sie, dass alle Bemühungen in reiner Theorie enden, der rote Faden verloren geht und sich am Ende zu wenig ändert.
Beraterin Gravendyk betonte in ihrem Grundsatzreferat, jede Pfarrei solle selbstständig einen lokalen Pastoralplan erstellen. "Dabei sollte man sich vergewissern, was einen antreibt, in der Gemeinde mitzuarbeiten, und was die eigene Überzeugung ist", unterstrich Gravendyk. Aus einer bestimmten Grundhaltung heraus könne dann eine Seelsorge in Sozial- und Lebensräumen weiterentwickelt werden. Dabei solle sich die Arbeit der Pfarrei in Leitsätzen bündeln.
Als Grundhaltungen des Pastoralplans erläuterte Gravendyk Charismenorientierung, Partizipation, Sozial- und Ressourcenorientierung. "Wir müssen möglichst viele fragen, welche Talente sie einbringen möchten, nicht Personen für Aufgaben suchen, die anstehen", erklärte die Pastoralberaterin. Darüber hinaus solle man den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus auf die Ungetauften und Fernstehenden richten und sich an den begrenzten Kapazitäten orientieren. "Wir müssen entscheiden, was uns wichtig und weniger wichtig ist", sagte Gravendyk.
Der Pastoralplan dürfe kein Aktionsplan sein, der einen Nachweis über die Aktivitäten einer Pfarrei liefere, aber auch keine Pflichtaufgabe, keine einmalige Angelegenheit und kein Instrument, um ausschließlich effektiver und zielgerichteter vorzugehen. Stattdessen solle er eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Kirche vor Ort und ein leidenschaftlicher Versuch sein, die Seelsorge den Lebensbedingungen anzupassen. "Vor allem soll der Pastoralplan nicht geist-, fehler- und lieblos sein", betonte Gravendyk.
Mit Hilfe eines Puzzles erarbeiteten die Vertreter der fünf Pfarreien danach Möglichkeiten der Partizipation – also Teilnahme – von Menschen an der Seelsorge. Dazu wurde gefordert, dass die Vielfalt von Pfarrei und Sozialraum ins Gespräch gebracht, eine verständliche Sprache gesucht sowie Transparenz und Akzeptanz des Vorgehens gewährleistet werden sollen.
Noch fünfmal werden die fünf Projektteams aus Münster und Umgebung sich im Rahmen der Entwicklung von Pastoralplänen treffen. Bis zur nächsten Zusammenkunft am 8. Mai sollen sie in den Pfarreiräten über das erste Treffen berichten, Erkenntnisse weitergeben und über den Pastoralplan informieren. Darüber hinaus sollen sie den Sozialraum vor Ort erkunden und Fragen aus der Pfarrei sammeln. Das letzte Treffen der Regionalgruppe Münster und Umgebung ist für den 22. April 2016 geplant.
Weitere Infos zu Pastoralplänen gibt es unter www.pastoralplan-bistum-muenster.de.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de