
Freuen sich auf die „Woche der Begegnung“: (von links) Florian Weißelstein (Priesteramtskandidat im Praktikum in Sendenhorst), Mechthild Bonse (Orga-Team Sendenhorst), Pfarrer Clemens Lübbers (St. Martinus und Ludgerus Sendenhorst), Petra Greiwe (Vorsitzende Pfarreirat Sendenhorst), Pfarrer Jörg Schlummer (St. Regina Drensteinfurt),Pfarrer Stefan Schürmeyer (St. Lambertus Ascheberg), Monika Hoberg-Bienemann (Orga-Team Sendenhorst) und Karin Rundt (Orga-Team Sendenhorst).
© Bistum MünsterPfarrer Clemens Lübbers aus Sendenhorst beschreibt den Gedanken hinter der Woche: „Es geht darum, sich zu begegnen, um zu hören und zuzuhören und um gemeinsam Zeit zu verbringen – auch und gerade im Hinblick auf den Pastoralen Raum.“ Auch sein Kollege Stefan Schürmeyer aus Ascheberg sieht in der Themenwoche eine große Chance: „Die Woche soll einen spirituellen Impuls setzen, Kontakte schaffen und die Möglichkeit bieten, dass die Menschen, die in unserem Pastoralen Raum leben, sich kennenlernen.“
Ein besonderes Anliegen der Veranstalter ist es, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen – auch und gerade außerhalb klassischer Kirchenräume. Deshalb finden bewusst niedrigschwellige Aktionen statt, wie Pfarrer Jörg Schlummer aus Drensteinfurt betont: „Wir gehen auf die Menschen zu, sind als Kirche an Orten und zu Zeiten präsent, an und zu denen man uns vielleicht nicht unbedingt erwartet.“ So werden in Drensteinfurt beispielsweise Pendler am Bahnhof mit Getränken und Snacks überrascht, um ihnen eine kleine Auszeit im hektischen Alltag zu ermöglichen. In Ascheberg hingegen rücken Lkw-Fahrer in den Fokus: Am Palmsonntagvormittag werden an den sechs Autobahnrastplätzen an der A1 des Pfarreigebiets selbstgebackene Plätzchen verteilt, zudem können Fahrer ihr Fahrzeug segnen lassen.
Ein besonderer Höhepunkt ist die Aktion „Wir beten für dich“, bei der Gläubige ihre persönlichen Anliegen digital über einen QR-Code oder in den Kirchen schriftlich einreichen können. „Während der ‚Nacht der Lichter‘ zünden wir für jedes Anliegen, das uns mitgeteilt wurde, eine Kerze an und tragen es so stellvertretend vor Gott“, erklärt Florian Weißelstein, Priesteramtskandidat und zurzeit im Gemeindepraktikum in Sendenhorst. Die Idee wird auch in Schulen, Altenheimen und weiteren Einrichtungen vorgestellt, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
Neben den individuellen Aktionen vor Ort gibt es pfarreiübergreifende Höhepunkte wie die Veranstaltung „Come and Pray: Nacht der Lichter“, die Raum für meditative Besinnung bietet, sowie den „Talk im Mü: Was bewegt dich?“, ein offenes Gesprächsformat zu aktuellen Themen und persönlichen Anliegen.
Für die Idee zur Themenwoche haben sich die Pfarreien von der „Akademie für Evangelisation und Dialog“ in Wien und deren Konzept „Mission possible“ inspirieren lassen. So begannen bereits im Sommer 2024 die Planung durch ein 25-köpfiges Organisationsteam aus den drei Pfarreien. „Wir möchten da sein, sichtbar sein und besonders auch diejenigen ansprechen, die sonst eher wenig mit Kirche zu tun haben, wie zum Beispiel Sportvereine“, erklärt Monika Hoberg-Bienemann aus dem Organisationsteam und fasst zusammen: „Zeit schenken, zuhören, uns zuwenden – das ist es, was wir möchten.“
Trotz des hohen organisatorischen Aufwands sind sich die Verantwortlichen einig, dass sich die Mühe lohnt. „Die Organisation einer solchen Woche kostet natürlich Ressourcen. Wir sind aber überzeugt, dass wir viel von den Besucherinnen und Besuchern zurückbekommen werden“, sagt Petra Greiwe, Vorsitzende des Pfarreirats in Sendenhorst. Die Themenwoche soll nicht nur ein einmaliges Ereignis sein, sondern als „Feuerwerk der Events“ einen Auftakt für eine nachhaltige Stärkung der Gemeinschaft im Pastoralen Raum bilden.
Julia Geppert/Ann-Christin Ladermann