In Porta Westfalica besichtigten die Schüler einen Stollen, in dem zum Ende der Kriegszeit Häftlinge untertage dafür eingesetzt wurden, die Stollenanlage für eine Schmierölproduktion auszubauen. Schockiert zeigten sich die jungen Frauen und Männer von den „unmenschlichen Bedingungen“, unter denen die Häftlinge leben und arbeiten mussten. Auch die Tatsache, dass die Bewohner des Ortes die von der Ausbeutung gezeichneten Zwangsarbeiter täglich vom Lager zum Stollen gehen sahen und nach Kriegsende nichts mehr davon gewusst haben wollten, stimmte die Schüler fassungslos.
Einen Einblick in Ähnliches, aber in deutlich größerer Dimension, erhielten sie bei der Besichtigung der Stollenanlagen des ehemaligen KZs Mittelbau-Dora am fünften Tag ihrer Fahrt. An diesem Ort sei deutlich geworden, wie der Tod der Häftlinge durch deren absolute Ausbeutung in Kauf genommen worden wurde, waren sich die Schüler einig. „Man steht in der riesigen Stollenanlage, wo das alles passiert ist, friert schon nach kurzer Zeit, spürt förmlich, wie die Kälte und die Dunkelheit in einen hineinkriechen und hört, dass genau hier die Gefangenen in extremer Weise menschenunwürdig behandelt wurden“, formulierten es zwei Schüler. Es sei kaum vorstellbar, wie die Häftlinge es knapp sechs Monate in dem Stollen ohne Tageslicht, bei schlechter Luftqualität, unsagbarem Lärm durch die Sprengungen, unzureichender medizinischer Versorgung und fehlender Sanitäranlagen aushalten konnten, während sie ständig zu schwerer körperlicher Arbeit gezwungen sind.