Doch von Anfang an: Gemeinschaft ist das Motto, und damit bereits die Fahrt Teil des Erlebnisses ist, hatte die Schule einen Sonderzug mit zehn Personen- und einem Tanzwagen gechartert. Als Ziele sollten die Städte Düsseldorf, Köln und Bonn angesteuert werden. Klassenweise konnte an einem der Bahnhöfe ausgestiegen und ein eigenes Programm vor Ort gestaltet werden. Am Nachmittag sollte es wieder zurück nach Münster gehen, sodass das Gymnasium St. Mauritz, und damit alle Schülerinnen und Schüler und die gesamte Lehrerschaft, gegen 19 Uhr wieder am Hauptbahnhof in Münster eintrifft.
Dass der Zug nicht ganz an den Bahnsteig passte, weil er dafür zu lang war, machte deutlich, welches Unterfangen dies eigentlich ist: eine Schulfahrt, die weit mehr als 700 Menschen gleichzeitig befördert. In Düsseldorf stiegen die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aus und besuchten den Landtag. Nach Infos zur Symbolik der Architektur und den verschiedenen Abstimmungsarten ging es für die Gruppe mit dem Aufzug aus Glas auf die Besuchertribüne im Parlamentssaal: „Selten war das Gefühl, der Demokratie so nahe zu sein, stärker“, berichtet Johannes Kleffmann aus dem SoWi-Leistungskurs der Q1.
Das Highlight: ein Gespräch mit dem NRW-Finanzminister, Dr. Marcus Optendrenk, und der Abgeordneten aus Münster, Simone Wendland, im offiziellen Fraktionssaal der CDU. „Leider musste der Finanzmister uns nach gehaltener Rede auch schon wieder verlassen, eine Kabi-nettssitzung stand für ihn an, aber zum Glück konnten wir unsere Fragen noch an Frau Wendland richten, die sie gerne beantwortete“, erzählt der Schüler und fasst abschließend dankbar zusammen: „Wir alle haben viele neue Eindrücke gewonnen und hautnah gesehen, wie Politik in einer Demokratie betrieben wird.“
Auch die Jahrgangsstufe 10 absolvierte ein Programm in Düsseldorf, während die Klassen 5 und 6 in Bonn gastierten und die meisten Klassen der Jahrgangsstufen 7 bis 9 sich in Köln aufhielten. Dazu hatten alle ein selbstbestimmtes Programm erarbeitet und kamen trotz gemeinsamer Fahrt vor Ort zu unterschiedlichen, bereichernden Reiseerfahrungen. Während der Fahrt konnte im zugeigenen Partywagen getanzt werden. Die Musik bestimmten für jeweils etwa 45 Minuten die einzelnen Jahrgangsstufen. Und nach und nach füllte sich die Zugdisco, bis zuletzt buchstäblich kein Durchkommen mehr war.
Für das leibliche Wohl sorgten die Schüler der Q1, die Brezeln und Hotdogs sowie kalte und heiße Getränke verkauften. Die Sporthelfer hatten ebenfalls mit Spielen und Bastelmaterialien für Zeitvertreib während der Fahrt vorgesorgt, sodass niemandem die Fahrt zu lang werden musste. Müde, aber wohlbehalten erreichte das Gymnasium St. Mauritz um 19:45 Uhr die Heimatstadt − eine Reise, über die sicherlich noch viel zu erzählen sein wird.
Text: Thorsten Müller/Gymnasium St. Mauritz