Seit mehr als 40 Jahren engagiert sich die weltweit tätige Gemeinschaft in Münster, seit 30 Jahren in der Venne. Dort übernehmen sie pastorale Aufgaben für die Menschen rund um die Kirche St. Johannes der Täufer und laden in das Exerzitienhaus ein. „In diesem Jahr haben wir – wie andere Häuser auch – unter der Corona-Pandemie gelitten. Viele unserer Kurse konnten nicht stattfinden“, bedauert Schwester Gabriela Quezada. Die Gemeinschaft ist einen neuen Weg gegangen und hat den zweitägigen Kurs online angeboten. „So konnten Menschen aus unterschiedlichen Städten und Ländern teilnehmen“, nennt Schwester Isabel einen Vorteil. Natürlich hoffen die Frauen, dass sie wieder ihr Angebot in der Venne starten können. „Wir gestalten ein eigenes Programm, bieten Gruppen und Gremien Besinnungstage an und stellen das Haus als Selbstversorgerhaus zur Verfügung“, nennt Schwester Gabriele die drei Säulen. Für Paare oder Einzelpersonen steht zudem ein kleines Fachwerkhaus auf dem Gelände zur Verfügung.
Es ist den Frauen ein Anliegen, dass ihre Angebote nicht nur als „Tankstelle“ angesehen werden, um zur Ruhe zu kommen und aufzutanken. „Das Exerzitienhaus ist ein Ort für suchende Menschen. Die vertiefende Begleitung auf einem spirituellen Weg ist einer unserer Schwerpunkte“, betont Schwester Isabel. Es sei eine ständige Herausforderung, seinen Glauben in das Leben zu integrieren. „Wir helfen dabei, die eigene Berufung zu entdecken“, fügt sie hinzu. Der Glaube sei eine Stütze, verbreite Freude und Hoffnung. „Das verändert unsere Perspektive, vor allem in Krisenzeiten“, sagt Schwester Zuleyma Huanca. Und Schwester Isabel ergänzt: „Wir sind nicht allein. Gott ist immer dabei. Das ist eine spirituelle Erfahrung, die wir wie einen Schatz finden und weitergeben können.“ Diese Hoffnung zu vermitteln, sei gerade in der Coronakrise wichtig. Die Erfahrung seiner Nähe wolle Verbum Dei den Menschen vermitteln, deshalb seien die Häuser in Münster und Venne offene Häuser.
Neben der geistlichen Begleitung engagieren sich die Schwestern auch in der pastoralen Arbeit. „Ich besuche die Menschen in der Venne. Alte, Kranke, in Not geratene Menschen. Ich bringe die Kommunion und begleite die Ehrenamtlichen, die sich rund um die Kirche engagieren“, erklärt Schwester Gabriele. Auch Pfarrer Klemens Schneider binde die Seelsorgerinnen gern ein. „Sei es bei der Vorbereitung von Wortgottesdiensten oder in der Verkündigung“, nennt Schwester Gabriele zwei Beispiele.
Die Bitten und Anliegen der Menschen in ihre Gebete aufzunehmen, ist nicht neu für die Schwestern. Im Gegenteil: „Es ist für uns selbstverständlich. In der langen Zeit des Gebets merke ich, dass die Menschen gegenwärtig sind“, erklärt Schwester Isabel.
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Michaela Kiepe