Genn besucht Gym. St. Christophorus Werne
Überall im Gebäude begegnet dem Besucher die Statue des heiligen Christophorus, der der Legende nach Jesus Christus auf seinen Schultern über einen Fluss getragen hat.
Damit verweist das Gymnasium St. Christophorus in Werne auf seinen Namenspatron, sehr zur Freude von Bischof Dr. Felix Genn, der die Schule am Vormittag des 31. August besucht hat.
Das 1955 von den Arnsteiner Patres gegründete und seit 1982 in Trägerschaft des Bistums Münster stehende Gymnasium ist eine von 13 Schulen, die der Bischof in diesem und im nächsten Jahr besucht. Die 725 Schülerinnen und Schüler gehören zu 38.000 jungen Menschen, die an einer der 72 kirchlichen Schulen im gesamten Bistum unterrichtet werden.
Ihnen sowie den Lehrkräften, einigen Eltern und Mitarbeitern rief der Bischof zur Begrüßung in der Kapelle mit angrenzender Aula anerkennende Worte zu für das spürbar christliche geprägte Profil der Schule. "Die Kirche bekommt durch euch und Sie alle ein Gesicht", betonte er, "dadurch, dass hier ein Geist wirkt, der aus dem Geiste Jesu kommt." Schulleiter Dr. Jörgen Vogel sagte, umgekehrt erhielten durch den Bischofsbesuch die Kirche und das Bistum als Schulträger ein Gesicht. "Unter christlicher Erziehung verstehen wir eine stetige Stärkung, Ermutigung und Begleitung mit Blick auf die Botschaft Jesu", beschrieb er.
Den Rundgang durch die Schule begleiteten neben dem Schulleiter zeitweise dessen Stellvertreter Niels Hakenes, Schülersprecher Jonathan Almus und die stellvertretende Schülersprecherin Marita Plaß. Der Bischof seinerseits war in Begleitung von Geistlichem Rat Clemens Lübbers als stellvertretendem Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung des Bistums.
Diese Gruppe traf unter anderem einige Elternvertreter in der Cafeteria. Diese berichteten von einer sehr guten Zusammenarbeit zwischen Schulleitung, Kollegium und Eltern. Diese ermögliche eine echte "Erziehungspartnerschaft".
Um ein Angebot, das zu den christlichen Merkmalen des Gymnasiums St. Christophorus zählt, ging es im ,ERE‘-Raum ,ERE‘ steht für ,Ermöglichung religiöser Erfahrungen‘. In dem schlichten Raum mit seinen zum Rondell ausgerichteten Sitzkissen können die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I jeweils für eine Wochenstunde den Alltag unterbrechen, ins Gespräch oder zur Ruhe kommen. "Diese Möglichkeit wird sehr gut angenommen", berichtete Vogel.
Circa 25 Lehrkräfte betreuen ,ERE‘. Zu ihnen sagte der Bischof in einer anschließenden Gesprächsrunde: "Es ist wertvoll, dass Sie hier Räume schaffen, in denen der Mensch mit den Grundfragen des Lebens vorkommen kann." Außerdem hob Genn den Wert des persönlichen Zeugnisses einer jeden Lehrkraft hervor "Sie wissen nicht, was aus dem, was Sie säen, irgendwann vielleicht einmal Großes werden wird", ermutigte er.
Natürlich ließ der Bischofsbesuch auch und gerade Raum für den Austausch mit Schülerinnen und Schülern. Nach vielen Begegnungen auf den Fluren und in den Räumen – etwa mit Zwölftklässlern, denen er bei einer Faust-Interpretation über die Schulter schaute – stand Genn dem Grundkurs Religion Q2 mit Lehrerin Dr. Angelika Senge Rede und Antwort.
Die angehenden Abiturienten fragten den Gast zunächst nach seinem Lebensweg. Als Grund für die Entscheidung zur Priesterweihe nannte Genn "die Beziehung zu Jesus Christus, dem Auferstandenen, die durch sein Wort und die Sakramente vermittelt wird und die gewachsen ist." Dieser Grund erfülle ihn und ermögliche den Verzicht beispielsweise auf Ehe und Familie oder auf fest geregelte Arbeitszeiten.
Dabei kenne er auch Zweifel, räumte der Bischof auf eine entsprechende Frage ein, insbesondere angesichts nicht erklärbaren menschlichen Leids. "Wenn ich diese Zweifel ins Gebet aufnehme, habe ich aber schon oft erfahren, dass sich die Notsituation geändert hat oder dass Menschen befähigt wurden, das Leid anzunehmen", erzählte er.
Außerdem tauschten sich Genn und die Schüler über den Kirchenalltag, über die Zusammenlegungen von Kirchengemeinden ebenso aus wie über die theologisch orientierte Frage der Vergebung. "Gott vergibt jedem, der ehrlich bereut", versicherte der Bischof den Zwölftklässlern. Und er gab ihnen einen Wunsch mit auf den Weg: "Dass euer Gymnasium euch so prägt, dass ihr immer wieder andere tragen und auch bei Bedarf auch selbst tragen lassen könnt." Eben ganz nach dem Vorbild des heiligen Christophorus.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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