Gespräch über die Christus-König-Kirche

, Kreisdekanat Kleve

Zu einer Pfarrversammlung sind die Gläubigen der katholischen Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Kleve für Sonntag, 29. April, ab 15 Uhr in das Klever Kolpinghaus eingeladen. Bei dieser Versammlung soll über die Zukunft der Christus-König-Kirche diskutiert werden. Ziel sei es, Argumente für und gegen eine Umnutzung darzulegen und Ideen für eine mögliche Umnutzung zu sammeln beziehungsweise vorzustellen. 

Seit rund zehn Jahren sei die Schließung und Profanierung der Kirche immer wieder ein Thema gewesen, erklärt Pastoralreferent Michael Beermann. Der Kirchenvorstand habe sich in jüngster Zeit intensiv mit einer möglichen Umnutzung „unter Beibehaltung der baulichen Substanz“, wie Beermann sagt, beschäftigt. Am Ende habe die Bitte an Bischof Dr. Felix Genn gestanden, einer Profanierung oder Teilprofanierung zuzustimmen. „Entschieden ist noch nichts“, betont Beermann, „wir möchten über das Thema mit den Pfarreimitgliedern ins Gespräch kommen.“

Die „rückläufigen Zahlen von Gottesdienstbesuchern, die demografische Entwicklung sowie ein realistischer Blick auf die Entwicklung der Kirchensteuerreinnahmen in den kommenden Jahren“ würden die Beschäftigung mit dem Thema unausweichlich machen, sagt Beermann. Propst Johannes Mecking ergänzt: „Derzeit tun wir das nicht aus finanzieller Not. Doch wir müssen an die Situation in einigen Jahren denken und am Ende dürfen Steine nicht mehr zählen als Menschen“, sagt er mit Blick auf die in der Kirche Beschäftigten.

Das Pfarrei-Team hat für die Nutzung des Gebäudes bereits einen Vorschlag: Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Familienbildungsstätte und Kreisdekanat sind bislang getrennt untergebracht. Teils stehen dort mittelfristig umfangreiche Renovierungsarbeiten an. In der dann profanierten Kirche könne man diese Einrichtungen gemeinsam unterbringen. „Der Bedarf ist da“, erklärt Mecking in seiner Funktion als Kreisdechant und spricht von einem „katholischen Kompetenzzentrum“, das an der Lindenallee geschaffen werden könne. Die Nähe zur benachbarten Grundschule, zum Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und Kindergärten sei von Vorteil. „Wenn uns das gelingt, wäre das sicher ein Gewinn, auch für Kleve insgesamt“, ist sich Mecking sicher. Möglich wäre, einen kleinen Raum, etwa die Kapelle, weiterhin für liturgische Feiern offen zu halten.

Dass es auch Menschen gibt, die über die Pläne traurig sind, kann das Pfarrei-Team nachvollziehen. „Ich wäre ehrlich gesagt sogar enttäuscht, wenn sich niemand gegen die Schließung einer Kirche aussprechen würde“, sagt Mecking. Doch das, was man nun plane, habe Zukunft, die sich nun bietenden Möglichkeiten zur Umnutzung solle man nicht tatenlos verstreichen lassen. „Bis Ende 2019, Anfang 2020 werden in jedem Fall noch Gottesdienste in der Christus-König-Kirche gefeiert. Ich möchte, dass es eine vernünftige Nachnutzung gibt“, sagt er.

Die Pfarrversammlung am Sonntag, 29. April, beginnt um 15 Uhr. Getagt wird im Klever Kolpinghaus, Kolpingstraße 1.

Christian Breuer

Auf der Treppe vor der Christus-König-Kirche steht das Pfarrei-Team in zwei Reihen. Dazu gehören (hinten, von links) Propst Johannes Mecking, Michael Beermann, Mick Michels sowie (vorne, von links) Petra Hähn, Ellen Rütter und Michael Heyrichs.

Zum Pfarrei-Team gehören (hinten, von links) Propst Johannes Mecking, Michael Beermann, Mick Michels sowie (vorne, von links) Petra Hähn, Ellen Rütter und Michael Heyrichs.

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