Gläubige feiern Fronleichnamsfest

Mit einem festlichen Gottesdienst feierten heute in der Propsteikirche St. Georg einige hundert Gläubige das Fronleichnamsfest – einen der höchsten Feiertage der Katholischen Kirche.

Gefeiert wird es seit dem Hochmittelalter am zweiten Donnerstag nach Pfingsten. Das Wort Fronleichnam setzt sich zusammen aus Fron (alt: Vron) = Herr und Leichnam (alt: Lichnam). Lichnam bedeutet nicht Leichnam, sondern den lebendigen Leib. Bei diesem Fest steht also der lebendige Leib des Herrn im Mittelpunkt, der zum Abschluss des Gottesdienstes feierlich in der Monstranz angebetet wird - die Aussetzung des Allerheiligsten.

"An Fronleichnam erinnern wir uns daran, dass der Herr sein Leben für uns geschenkt hat“, sagte Weihbischof Wilfried Theising in seiner Predigt. An Fronleichnam sei Gott real inmitten der Gläubigen. "So wie wir da sind, so ist er da. So wie damals im Abendmahlssaal.“ Das sei in der Geschichte des Judentums und Christentums eine alte Erkenntnis. Die Realpräsenz Gottes ginge weiter als nur in diesen Kirchenraum. Sie ginge in unser ganzes Leben rein. Für Gott sei das nicht unmöglich. Er könne sich uns zeigen in dem kleinen Zeichen der Kommunion. Die Liebe möchte immer geteilt werden. "Halten wir Ausschau, wenn wir anderen begegnen. Ich bin mir sicher, wir können anderen etwas von der Liebe, die wir heute empfangen, schenken. Tun wir das großzügig im Herzen“, forderte Theising die Gläubigen auf.

Am Ende des Gottesdienstes zog der Weihbischof unter Schellengeläut der Messdiener und Gesang der Gläubigen mit der Monstranz in einer kleinen Prozession durch die Kirche. Begleitet wurde er dabei von seinen Konzelebranten Jugendpfarrer Holger Ungruhe, Prälat Leonhard Elsner, Pfarrer Prof. Dr. Friedrich Janssen und Diakon Theodor Germann. In einigen Kirchengemeinden im Oldenburger Land wird Fronleichnam, das in Niedersachsen kein Feiertag ist, am Sonntag mit einer Flurprozession gefeiert.

Bildunterschrift:
Weihbischof Wilfried Theising bei der Predigt.

Text: Dr. Ludger Heuer / 15.01.17
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Foto: Johannes Hörnemann