„Glück auf“ im Trainingsbergwerk Recklinghausen

, Kreisdekanat Recklinghausen

Zu einem besonderen Abend hatten die Propsteipfarrei St. Peter und die Pfarrei Liebfrauen ihre Firmbewerberinnen und -bewerber eingeladen. Im Trainingsbergwerk in Recklinghausen erwartete die mehr als 80 Jugendlichen eine lebendige Begegnung mit unterschiedlichen Menschen und Geschichten. Eins hatten die Gäste der Talkrunde, die von Pastoralreferent Matthias Grammann moderiert wurde, gemeinsam: Sie sind zuhause in einer Stadt, die durch den Bergbau und seine Tradition geprägt ist, und sie sind gläubig. Ob Bergmann Helmut Schewe, Bürgermeister Christoph Tesche, Franziskanerin Judith Kohorst vom Gasthaus, Irmin Brocker, Religionslehrerin und im „Garten der Religionen“ aktiv, sowie Pfarrsekretär Oliver Kelch, der sich ehrenamtlich in der Radioverkündigung unter anderem mit dem Magazin „K wie Kirche“ engagiert.

So sprachen sie über ihre Verbundenheit zur Tradition, zur Stadt und den Menschen. „Ich nehme eine hohe Solidarität wahr. Die Recklinghäuser haben über die Jahrhunderte gelernt, tolerant zu sein und füreinander einzustehen. Und das ist urchristlich“, sagte Schwester Judith. Bürgermeister Christoph Tesche zollte den Lebensleistungen der Generationen hohen Respekt und betonte: „Bergbau und Glaube hat viel miteinander zu tun.“ Das bestätigte Bergmann Helmut, der die 14- bis 16-Jährigen mit der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, bekannt machte. „Sie ist Fürsprecherin bei Gott. An sie richtet man das schnelle Gebet, wenn man in Bedrängnis ist“, erklärte er. Kraft, Hoffnung und Zuversicht, aber auch Begeisterung und Freude – da waren sich die Gesprächspartner einig – fänden sie alle im Glauben. Aber auch der wertschätzende Umgang miteinander sei durch diese christliche Überzeugung begründet. 

Ein Mann mit weißem Anzug und Helm sitzt im Vordergrund, dahinter sieht man Jugendliche, die gelbe Helme tragen, in einem Schacht.

Im Stollen des Trainingsbergwerks in Recklinghausen feierten die mehr als 80 Firmbewerberinnen und -bewerber eine stimmungsvolle Andacht.

© Bistum Münster

Nach den Glaubenszeugnissen der Talkgäste hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Gedanken zum Christsein online einzubringen. Dabei reichten diese von „alles Schwachsinn“ bis „ich fühle mich unterstützt und beschützt“, „es gibt mit Halt und Hoffnung“, „wir glauben an ein Leben nach dem Tod“ bis hin zum „Rastplatz zum Durchatmen“, „eine Perspektivöffnung“, „ein Leben in Gemeinschaft und Freude“, „beten als Möglichkeit, mit jemandem zu reden ohne sich zu schämen“. 

Dass der Glaube überall dort ist, wo Menschen sind, erlebten die Firmbewerberinnen und -bewerber hautnah bei einer stimmungsvollen Andacht an der heiligen Barbara im Stollen des Trainingsbergwerks. Auch dabei spielte der traditionelle Bergmannsgruß „Glück auf!“ – wie häufiger an diesem Abend – eine Rolle. Pastoralreferentin Alina Lübbers brachte einige Gedanken zu dem gleichnamigen Lied des Sängers Joris ein, das Simon Opalinski am Klavier und Sängerin Johanna Lackmann vortrugen. Zum Abschluss durften nach dem Segen natürlich das Steigerlied und eine Currywurst nicht fehlen. 

Michaela Kiepe