Der Leiter der Gemeinde, Pfarrer Alexandru Dragos, freute sich, dass die Ostergottesdienste im byzantinischen Ritus am Samstagabend und am Sonntag in der Überwasserkirche so gut besucht waren. Für die Gläubigen sei dies in Deutschland ein wichtiger Ort ihrer Integration und Beheimatung in Deutschland geworden, erklärte Dragos. Er bedauerte es ein wenig, dass aufgrund der notwendigen Einschränkungen kein großer Chor in die feierlichen Ostergesänge einstimmen konnte, wie es normalerweise üblich sei in ihrer Liturgie. Eine Kantorin übernahm diese Aufgabe. Trotzdem freuten sich alle Beteiligten, dass die Osterliturgien in diesem Jahr wieder in Präsenz gefeierten werden konnten.
Mirela Biczó war mit ihrer Familie am Freitag, Samstag und Sonntag eigens aus Hamm angereist, um die Ostermessen in ihrem Ritus zu feiern. „Wir freuen uns, dass wir diese Möglichkeit hier in Münster haben. Da nehmen wir die weite Anreise gern in Kauf. Wir sind so dankbar, dass das Bistum uns das ermöglicht und dass wir mit unseren Riten als Teil der katholischen Kirche von Münster willkommen sind. So fühlen wir uns hier zuhause.“
Die katholischen Kirchen des Ostens feiern wie die orthodoxen Kirchen Ostern noch nach dem julianischen Kalender. Der Termin verschiebt sich von Jahr zu Jahr und fiel 2021 auf den 2. Mai – vier Wochen nachdem die römisch-katholische Kirche das Osterfest gefeiert hat. Zur Zeit gibt es Bestrebungen der Annährung, um einen einheitlichen Termin festzulegen. Einzelne Gemeinden der katholischen Kirchen des Ostens haben inzwischen schon die Erlaubnis, das Fest mit der deutschen Kirche gemeinsam an einem Termin zu feiern. Die Gemeinden des ostkirchlichen Ritus sind ein Teil der Gemeinden anderer Muttersprache. Im Bistum Münster wird regelmäßig die Liturgie im maronitischen, chaldäischen, syrisch-katholischen und griechisch-katholischen Ritus der Rumänen und Ukrainer gefeiert.
Bildunterschrift: Pfarrer Alexandru Dragos feierte am 2. Mai mit den griechisch-katholischen Gläubigen das Osterfest in der Überwasserkirche in Münster.
Foto: Franz-Thomas Sonka