Die Vier sind nicht zum ersten Mal als Königinnen und Könige für die gute Sache der Sternsinger-Aktion in Herten unterwegs. Aber das, was auf dem Marktplatz passiert, ist für alle neu. Erstmals bietet die Pfarrei St. Antonius eine „Segenstankstelle“ an. Am Freitag, 6. Januar, auf dem Wochenmarkt im Schatten der Pfarrkirche sowie am Samstag an drei weiteren Orten in Herten. Die Idee dazu war eher aus der Not heraus geboren, denn es hatten sich nicht genügend Kinder gemeldet, um in alle Haushalte einen Segen zu bringen. „Wir hoffen natürlich, dass wir im nächsten Jahr wieder genügend Anmeldungen haben, um die Menschen aufsuchen zu können. Aber wir freuen uns sehr, dass die ‚Segenstankstelle‘ so gut angenommen wird“, sagt Diakon Volker Mengeringhausen vom Vorbereitungsteam. Aber wieso Segenstankstelle? Die Antwort hat der ehrenamtliche Diakon parat: „Uns wird mit dem Segen Gutes zugesprochen. Und wie das Auto an der Tankstelle aufgetankt, gibt uns der Segen für das neue Jahr Energie.“
Die Idee kommt bei den Menschen an, denn immer wieder bildet sich ein Schlange vor den Sternsingerinnen und -sängern. Eine Marktbesucherin hat sogar daran gedacht, eine kleine Süßigkeit mitzubringen, mit der sie ein Lächeln auf die Gesichter der Kinder zaubert.
Die Sternsinger finden die Aktion in diesem Jahr ganz cool. „Es regnet Gottseidank nicht, und die Menschen sind sehr großzügig“, sagt Moritz, der die goldene Spendenkiste im Blick hat und sieht, dass mehr Scheine als Münzen hineingegeben werden. Conny hält die begehrten Briefumschläge in der Hand, die nicht nur den Segensaufkleber, sondern auch Informationen zur diesjährigen Aktion „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ beinhalten. „Ich finde es wichtig, dass alle Menschen Gottes Segen bekommen“, bewertet Moritz die Alternative, und Conny setzt sich für die gute Sache ein, denn „kein Kind soll unter Hunger leiden“.
Der Tag startete für die Sternsingerinnen und -sänger mit einem Aussendungsgottesdienst in der St.-Josef-Kirche in Disteln. Anschließend machten sich einige auf den Weg zum Marktplatz, andere besuchten Kindergärten, Altenheime und das Krankenhaus. Am Sonntag endet die Sternsinger-Aktion in der Pfarrei mit einem gemeinsamen Gottesdienst und dem Neujahrsempfang.
Michaela Kiepe