Großes Lob für Umbaukonzept

, Stadtdekanat Münster

Eine Tasse dampfenden Kaffee vor sich, die Tageszeitung neben sich, den Blick über den Lamberti-Kirchplatz schweifend: „Ich komme sehr gerne ins Kirchenfoyer“, sagt die ältere Frau, die auf der neuen Sitzbank vor der Wand im erdigen Rotton Platz genommen hat. „Nach dem Umbau ist es noch gemütlicher und moderner“, findet sie und freut sich, als sich Doris Heimsath, die ehrenamtlich im Kirchenfoyer arbeitet, zu ihr setzt. 

Doris Heimsath, Bärbel Dahlhaus, Helene Meyer, Maria von Hederström, Rupert König und Klara Schulze Mönking (von links) freuen sich zusammen mit den anderen ehrenamtlichen Mitarbeitenden und den Gästen über den gelungenen Umbau des Kirchenfoyers.

© Bistum Münster

An Gesprächspartnern mangelt es in der citypastoralen Einrichtung des Bistums Münster an der Ecke Salzstraße/Lambertikirchplatz nicht. „Das ist mit unser Kernauftrag“, sind sich Klara Schulze Mönking, Bärbel Dahlhaus und Maria von Hederström einig. Die drei Frauen gehören zum rund 60-köpfigen-Team von Ehrenamtlichen, die an sechs Tagen in der Woche Menschen im Kirchenfoyer willkommen heißen, ihnen ein Getränk und ein offenes Ohr anbieten oder einfach eine kleine Auszeit ermöglichen. 

Rund 100 Tage sind seit der Wiederöffnung nach dem großen Umbau des Kirchenfoyers vergangen – die positiven Veränderungen liegen für die Frauen klar auf der Hand. „Die Versorgung der Gäste ist viel leichter“, freut sich Bärbel Dahlhaus über die Küchenzeile, die vom Keller ins Erdgeschoss umgezogen ist. Der runde, multifunktionale Empfangstisch in der Mitte des Raumes lädt dazu ein, miteinander ins Gespräch zu kommen, haben die Mitarbeiterinnen beobachtet. „Wenn jemand das Kirchenfoyer betritt, sind wir dort eine klare Anlaufstelle“, weiß Klara Schulze Mönking. Insgesamt sei die Atmosphäre durch den Rotton und die regionale Münsterländer Eiche warm und einladend. „Das bekommen wir auch von den Gästen gespiegelt“, sagt Maria von Hederström, die dem Umbau selbst erst skeptisch gegenüber stand, nun aber vom Ergebnis begeistert ist. 

Für Rupert König, Leiter des Kirchenfoyers, ist nach den ersten Monaten klar: Das Gestaltungskonzept des Architekten Johannes Grimme und seines Teams ist aufgegangen. „Wir wollten als Einrichtung präsenter und offener werden und gleichzeitig die Möglichkeit für geschützte Gespräche und abgeschlossene Veranstaltungen haben – das ist gelungen“, betont König. Durch die ansprechende Einrichtung hätten in den vergangenen Monaten viele Leute das Kirchenfoyer zum ersten Mal besucht, „nicht nur, weil sie neugierig sind, sondern vor allem, weil sie sich wohlfühlen und gerne wiederkommen“, hat König stichprobenartig erfragt. 

Bei den regelmäßig stattfindenden Angeboten wie dem Bibelkreis, dem Begegnungscafé „Gemeinsam weniger allein!“ oder der von Ehrenamtlichen konzipierte Reihe von Gesprächsabenden zum Thema „Christ-Sein heute – warum in der Kirche bleiben?“ kommt auch das neue Textil-Konzept zum Einsatz: Die Glasfassade ist neben halbtransparenten Vorhängen zusätzlich mit Rollos ausgestattet worden, die von außen etwas Sichtschutz bieten. „Der Raum strahlt damit etwas Offenes und gleichzeitig Geschütztes aus“, verdeutlicht König. 

Auch der neue Wickelraum, der nach dem Umbau nun im Keller zu finden ist, spricht sich langsam unter den Müttern und Vätern in Münster herum. „Eltern können hier in Ruhe ihre Kinder versorgen, das ist in dieser Form eine einmalige Anlaufstelle in der Innenstadt“, weiß Bärbel Dahlhaus. Und die Mitarbeitenden haben natürlich auch ein Auge auf die Kleinen, wenn Mutter oder Vater mal die Toilette nutzen möchte: „Das ist für uns immer eine schöne Abwechslung.“ 

Ann-Christin Ladermann