Entstanden ist die Idee Anfang des Jahres. „Wegen der Corona-Pandemie hatten wir Zeit und haben uns überlegt, wie wir die Menschen erreichen. Die digitale Verkündigung ist nicht unser Weg. Wir wollten ein niederschwelliges Angebot schaffen“, berichtet Pfarrer Ulrich Müller. So kam das Seelsorgeteam auf die Idee der Geburtstagsbesuche. Ein Jahr lang wollen sie diese „Gratulationen“ beibehalten. „Dann haben wir jedes Gemeindemitglied ab 18 Jahren einmal aufgesucht. Das macht rund 9.500 Besuche“, erklärt er weiter. Natürlich sind die vier nicht nur während der Woche, sondern auch samstags und sonntags unterwegs. „Die Menschen finden es erstaunlich, dass wir auch am Wochenende zu ihnen kommen“, berichtet Heek. Einen positiven Effekt hätten die Besuche auch für die Seelsorgenden: „Wir lernen die Quartiere, die Straßenzüge und die Nachbarschaft besser kennen, und man entdeckt Querverbindungen zwischen Familien, auf die man sonst vielleicht nicht gekommen wäre.“
In der Gemeindearbeit sei vieles durch die Corona-Pandemie weggebrochen. „Wir müssen neue Methoden finden, um die Menschen anzusprechen“, weiß Heek. Dabei habe das Team vor allem auch die jungen und fernstehenden Gemeindemitglieder im Blick. An manchen Türen sind die Seelsorgenden häufiger zu Gast. „Wenn wir bereits ein Mitglied aus dem Haushalt besucht haben, rechnen die anderen inzwischen schon mit unserer Gratulation“, sagt Heek und lacht. Und Müller fügt hinzu: „Anfangs haben wir nicht damit gerechnet, dass die Aktion so gut ankommt. Wir zeigen Gesicht, und das ist wichtig.“
Michaela Kiepe