Gute Begleitung am Lebensende

, Bistum Münster

Palliative Versorgung zu fördern – dazu verpflichtet sich die Caritas für das Bistum Münster mit der Unterzeichnung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen. „Wir wünschen uns, dass eine gute Begleitung am Lebensende alle sozialen Bereiche durchdringt“, sagte Diözesancaritasdirektor Dr. Christian Schmitt. Die Unterzeichnung der Charta ist Startpunkt in das Themenjahr Palliative Kultur, das die Caritas für das Bistum Münster 2024 ausruft.

Die Caritas im Bistum Münster steht an der Seite schwerkranker und sterbender Menschen: Monika Brüggenthies, Nicole Rusche, Dr. Christian Schmitt, Pia Stapel, Anne Eckert, Marcus Proff und Dominique Hopfenzitz mit der unterzeichneten Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen (v.l.).

© Caritas für das Bistum Münster / Juliane Büker

Menschen ein gutes Leben bis zum Ende zu ermöglichen, habe in den vergangenen Jahren besonders an Aktualität gewonnen, sagte Dr. Schmitt: „Wir haben eine überalternde Bevölkerung, dadurch auch mehr schwerkranke und sterbende Menschen.“ Hinzu komme der Aspekt, dass familiäre Netzwerke nicht mehr selbstverständlich sind, Einsamkeit nehme zu. „Viele Menschen sind am Lebensende allein – wo finden sie ihren Platz? In diesen Fällen sind palliative Angebote, die körperliche Schmerzen lindern, aber auch bei Fragen am Lebensende spirituell begleiten, besonders wichtig.“

„Palliative Angebote sollten bekannter werden und für alle Menschen zugänglich sein“, sagte Nicole Rusche, Referentin für palliative Versorgung und Hospiz der Caritas für das Bistum Münster, die das Themenjahr zur Palliativen Kultur maßgeblich mitgestaltet. Häufig hätten Betroffene keine Vorstellung von einem palliativen Angebot. Eine Begleitung könne in Form von Gesprächen und regelmäßigen Besuchen stattfinden, könne Schmerztherapie sein oder pflegerische Versorgung, erklärte Nicole Rusche. „In einer guten palliativen Versorgung liegt die Chance, die verbleibende Zeit am Lebensende bestmöglich zu gestalten.“ Dazu brauche es aber informierte Patientinnen und Patienten, Angehörige und Mitarbeitende in sozialen Einrichtungen.

Im Rahmen des Themenjahres Palliative Kultur bietet die Caritas für das Bistum Münster deshalb mehrere Veranstaltungen im Jahr 2024 an. Rusche wird außerdem gemeinsam mit einem Kollegen palliative Fallberatung für Dienste und Einrichtungen der Caritas anbieten. „Fragen zum Lebensende können besonders herausfordernd sein. Die Mitarbeitenden werden mit Themen wie Tod, Sterben und Würde konfrontiert, manchmal auch unerwartet. Manche Entscheidungen oder Situationen können ein Dilemma auslösen“, sagte Rusche. In der palliativen Fallberatung könnten scheinbar unlösbare Situationen oder unsichere Entscheidungen reflektiert und gelöst werden. 

Rusche wünscht sich an vielen Stellen mehr Aufklärung über palliative Möglichkeiten und die Förderung palliativer Versorgung. Die Caritas für das Bistum Münster regt dazu an, dass sich auch weitere soziale Einrichtungen der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen anschließen. Mehr Informationen zur Charta finden Sie hier: www.charta-zur-betreuung-sterbender.de. Zur Caritas für das Bistum Münster gehören 12 stationäre Hospize, 1 teilstationäres Hospiz, 35 ambulante Hospizdienste, 16 Palliativstationen und 35 ambulante Palliativdienste.

Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich – die Caritas im Bistum Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder psychischer Erkrankung. Unter dem Motto „Not sehen und handeln“ sind 80.000 hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz. Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM – Katholischer Verein für Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 57 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 115 Tagespflegen, 27 Pflegeschulen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.