Haus der Familie in Warendorf koordiniert Klimapilgerweg

, Kreisdekanat Warendorf

Die Klimapilgernden feiern im Münsterland Bergfest: Wenn sie im Herbst auf ihrem weiten Weg von Polen nach Schottland in Warendorf eintreffen, haben sie schon die Hälfte ihrer Strecke bis zur Weltklimakonferenz in Glasgow hinter sich. Stefanie Pfennig, Referentin für die Fachbereiche Religion, Persönlichkeit und Gesellschaft im Haus der Familie in Warendorf, und ihr Planungsteam sind schon mitten in den Vorbereitungen für den Empfang und die Aktionen in Warendorf. Stefanie Pfennig hat eigens für die Organisation und Planung ein Team mit Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen und der Stadt Warendorf auf die Beine gestellt. Ausgangspunkt dieses Engagements und auch dieser Vernetzung war der Prozess zur Auszeichnung der Familienbildungsstätte als ökofaire Einrichtung nach dem Umweltmanagementsystem „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ durch das Bischöfliche Generalvikariat.

Anne Abeler kooperiert im Fachbereich Gesunde Ernährung mit der Initiative Essbare Stadt Warendorf.

© Karola Wiedemann

Vor etwa zwei Jahren habe Thomas Kamp-Deister, Referatsleiter Schöpfungsbewahrung im Generalvikariat, in der Arbeitsgruppe „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der katholischen Bildungseinrichtungen im Bistum Münster das Projekt „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ vorgestellt, erinnert sich Anne Abeler, Referentin für den Fachbereich Gesunde Ernährung in der Familienbildungsstätte, an eine Sitzung mit weitreichenden Folgen. Ihr war damals sofort klar: „Wir machen mit!“ Wen wundert’s? Anne Abeler ist Oecotrophologin und hat einen Masterabschluss in Nachhaltiger Ernährung. Sie brachte die Idee ins Mitarbeiterinnenteam ein und erhielt volle Zustimmung. Kurzerhand wurde die ökofaire Steuerungsgruppe mit einer Verwaltungsmitarbeiterin, der Hausmeisterin und Anne Abeler aus dem pädagogischen Team aus der Taufe gehoben und mit der Umsetzung beauftragt. 

Die erste Maßnahme: „Schöpfungsbewahrung/Nachhaltigkeit“ wurde zum Topthema für die Veranstaltungsprogramme 2020 und 2021. Alle fünf Fachbereiche entwickelten besondere und neue Ideen für ökofaire Bildungsangebote vom E-Bike-Training, dem Selbermixen von Reinigungsmitteln bis hin zur Vorstellung eines Unverpacktladens. Neue Netzwerke und Kooperationen wurden entwickelt, zum Beispiel mit dem Klimaschutzmanager der Stadt Warendorf oder der Initiative Essbare Stadt Warendorf. Für alle Zielgruppen war etwas dabei. Das Programm umfasst jedes Jahr etwa 1.000 Kurse, Seminare und Vorträge.

Auch Ideen für das Wirtschaften im eigenen Haus waren und sind gefragt. Alle 13 fest angestellten Mitarbeiterinnen bringen Vorschläge für eine ökofaire Ausrichtung ein. Die ökofaire Steuerungsgruppe sammelt die Ideen und schaut, ob und wie sie umgesetzt werden können. So wurden die Glühbirnen nach und nach durch LED-Lampen ersetzt, die Reinigungsmittel tragen jetzt das EU Ecolabel, und Toilettenpapier und Papierhandtücher gibt‘s nur noch mit EU-Ecolabel und Blauem Engel.

Ökostrom war schon seit 2014 Standard, was aber Viele bis dato nicht wussten. Die Drucker und Rechner waren bereits mit Zeitschaltuhren ausgestattet und die Heizungssteuerung optimiert. Auch Mehrweglösungen statt Einweg waren beim Getränkeangebot im Eingangsbereich ebenso wie in der Küche bereits vorhanden und der Kaffee biozertifiziert und aus fairem Handel. Und bei den Kochkursen war es Anne Abeler schon immer ein Anliegen, dass regionale und saisonale Zutaten und wenig Fertigprodukte verwendet werden. 

Mit der Verleihung der Plakette ist der Prozess nicht zu Ende. Dass das Haus der Familie die Koordination beim Besuch der Klimapilgernden in die Hand nimmt, war für das Team daher eine logische Konsequenz, zumal es das Netzwerk schon gab.
Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.hdf-waf.de oder unter www.bistum-muenster.de/zukunft_einkaufen.

Text: Karola Wiedemann