Hausführung mit spannenden Einblicken

, Bistum Münster

Die dunklen, deckenhohen Holzregale erinnern ein bisschen an die Hogwarts-Bibliothek in den Harry-Potter-Filmen. Constantin Hartmann schaut beeindruckt durch den Raum. Der 17-Jährige findet’s ziemlich cool. Zusammen mit seiner Mutter Alexandra ist der Oberstufenschüler morgens aus Sendenhorst angereist, um sich im Borromaeum, dem Bischöflichen Priesterseminar des Bistums Münster, mal umzuschauen. Constantin Hartmann nimmt in den großen Ferien an der Borromaeum-Sommerakademie für Schülerinnen und Schüler an Bischöflichen Schulen teil. Den „Tag der offenen Tür“ am 3. Juni will er nutzen, sich einen ersten Eindruck von dem großen Gebäude gegenüber des Doms zu verschaffen.

Viele nutzten am Samstag die Gelegenheit, sich im Borromaeum, dem Bischöflichen Pries-terseminar des Bistums Münster, umzuschauen und an einer Führung teilzunehmen.

© Bistum Münster

Mutter und Sohn aus Sendenhorst sind nicht die einzigen, die gespannt und neugierig zugleich im Eingangsbereich des Hauses warten. Nach und nach trudeln weitere Besucherinnen und Besucher ein. Einige sind gezielt gekommen, andere hat der Aufsteller an der Straße vor dem Markteinkauf hergelockt. Medizinstudent Marc Petrikowski und Priesteramtskandidat Thomas Kuhn übernehmen die erste Führung des Tages. Zuerst gibt es für die elfköpfige Gruppe einige Grundinformationen. In dem etwas zurückliegenden Gebäude wohnen nicht nur junge Männer, die sich auf das Priesteramt vorbereiten. Insgesamt 60 Frauen und Männer, die ganz unterschiedliche Fächer studieren, leben unter dem Dach in Wohngemeinschaften. Wie beispielsweise Anika Steinhoff und Stina Lagemann, die an den Infoständen in der Aula Fragen beantworten.

Nach ein bisschen Historie führt der erste Weg in die Hauskapelle. „Hier treffen wir uns jeden Freitagmorgen zur Kommunitätsmesse“, erzählt Marc Petrikowski. Nach Möglichkeit sollten alle Hausbewohner daran teilnehmen. Bevor jeder wieder seinen Weg geht, frühstücken sie noch gemeinsam. Exemplarisch zeigt er ein Gästezimmer. Und auch in die Küche und den Gemeinschaftsraum einer WG dürfen die Besucher einen Blick werfen. Die dauerhaft in der Ecke stehende Plastiktanne werde jahreszeitlich passend dekoriert, berichtet Thomas Kuhn schmunzelnd. Eine sehr besondere Idee der WG-Bewohner.

So nebenbei erzählen die beiden jungen Männer aus dem Alltag im Borromaeum. Sie schätzen die Gemeinschaft, die auch in schwierigen Zeiten trägt. Und man sei nie allein, finde immer jemanden zum Reden. Ein gutes Stichwort: Zum Abschluss des Rundganges geht es in die Coeli-Bar. Immer mittwochs ist der Keller geöffnet. Gleich nebenan befindet sich ein kleines Fitnessstudio und ein Musikraum. Selbstverständlich für alle.

„Es ist schon interessant, hinter die Mauern gucken zu können“, zeigt sich eine ältere Teilnehmerin dankbar. Wer anschließend mag, kann sich im Gespräch mit Regens Hartmut Niehues und seinem Team über die Priesterausbildung im Bistum Münster informieren. Und auch die weiteren Programme im Borromaeum, wie das Orientierungsjahr (FSJ), das Sprachenjahr und die studentischen Wohngemeinschaften werden am Nachmittag von Teilnehmenden vorgestellt.

Constantin Hartmann und seine Mutter sind dann allerdings schon wieder auf dem Heimweg. In wenigen Wochen kommt er aber wieder. Zur Sommerakademie. Und wer weiß, vielleicht zieht der Sendenhorster nach dem Abitur ja in eine Borromaeum-WG.

Mehr Informationen zur Priesterausbildung sowie vielen weiteren Themen gibt es im Internet auf der Seite www.priesterseminar-muenster.de oder direkt bei Regens Hartmut Niehues, per Mail an seminar-ms[at]bistum-muenster.de oder telefonisch unter 0251-49512103.

Gudrun Niewöhner