Hedwig Schwaaf unterstützt beim SkF junge Mütter
Seit etwas mehr als zwei Jahren lebt Jennifer Allifranchini in Coesfeld. Sie war mit ihrem Sohn Matthias im siebten Monat schwanger, als sie sich gemeinsam mit ihrem Ehemann von Rumänien auf den Weg nach Deutschland machte.
"Die Ärzte wollten unseren Sohn zu dem Zeitpunkt mit einem Kaiserschnitt auf die Welt holen. Das hat mir Angst gemacht", berichtet die junge Frau.
Denn die Zustände in den Krankenhäusern in dem osteuropäischen Land seien mit denen in Deutschland nicht vergleichbar. Zudem gebe es eine hohe Arbeitslosigkeit. "Das Leben in Rumänien ist nicht einfach. Ich denke an unsere Kinder und nicht an mich. Denn ich wünsche ihnen eine bessere Zukunft", erklärt Allifranchini.
In den vergangenen zwei Jahren hat sich für die junge Frau viel verändert. "Der Start in Deutschland war schwierig. Wir sind mit nichts gekommen. Als Matthias fünf Monate alt war, habe ich über eine Bekannte, die wie ich Italienisch spricht, vom Junge-Mütter-Treff erfahren", berichtet sie. Die Gruppe ist ein Angebot der Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Coesfeld und findet zwei Mal wöchentlich statt. Allifranchini lernte auf diesem Weg nicht nur viele andere Mütter in ähnlicher Situation kennen, sondern auch Hedwig Schwaaf. Die Diplom-Sozialpädagogin ist gemeinsam mit Angelique Hinsenhofen in der Schwangerschaftsberatung tätig.
"Wir konnten Jennifer Allifranchini bei vielen Problemen helfen, die typisch für junge Frauen sind, die nach Deutschland kommen", sagt Schwaaf. Die Hälfte der Teilnehmerinnen des Treffs sind ausländische Frauen. Vieles sei für sie in dem fremden Land neu. Im konkreten Fall organisierte die 55-Jährige beispielsweise für die Zeit des Sprachkurses eine Kinderbetreuung für den kleinen Matthias. Auch den Wunsch, einen zweiten Sprachkurs zu absolvieren, konnte Schwaaf, die seit 13 Jahren beim SkF arbeitet, erfüllen. "Durch Rücksprache und die gute Vernetzung mit der Volkshochschule wurde ein Sprachkurs für die junge Frau zu einem ermäßigten Preis ermöglicht", freut sich die Fachfrau. Allifranchini fügt hinzu: "Ich habe viel Hilfe erfahren und Menschen kennengelernt. Vorher war ich sehr traurig, weil ich niemanden in Coesfeld kannte."
Die Beraterinnen des SkF können die Frauen in unterschiedlicher Weise unterstützen. "Wir helfen beim Ausfüllen von Anträgen oder bei der Wohnungssuche, wir können Zuschüsse aus unterschiedlichen Fördertöpfen wie beispielsweise den Bischofsfond beantragen, wenn Geld für die Babyausstattung oder die Renovierung fehlt", nennt Schwaaf weitere Beispiele. Bis zum dritten Lebensjahr der Kinder begleitet sie die Frauen. "Wir unterstützen, damit das Leben mit Kindern funktioniert. Das betrifft sowohl die finanzielle Lage als auch das Miteinander in den Familien", betont sie.
Allifranchini ist inzwischen zum zweiten Mal Mutter geworden. Die kleine Eva ist zwei Monate alt. Geplant war die Schwangerschaft nicht, denn die 23-Jährige hatte eine Ausbildung zur Arzthelferin begonnen. "Ich bin jetzt im zweiten Ausbildungsjahr und werde bald wieder arbeiten gehen", sagt sie. Schwaaf habe sie immer bestärkt, ihren Weg zu gehen, und ihr Mut zugesprochen. "Das tut sehr gut", ist die Rumänin glücklich.
Für die Unterstützung haben sich ihr Ehemann und weitere Väter kürzlich auf eine handfeste Art und Weise revanchiert. "Sie haben bei der Renovierung und beim Umzug in unsere neuen Räume geholfen. Das war klasse", verrät Schwaaf.
Die Teilnehmerinnen des Junge-Mütter-Treffs seien auch außerhalb des Angebots im Kontakt. "Wenn jemand Kleidung oder etwas anderes für sein Baby braucht, tauschen wir die Sachen untereinander aus. Wir verabreden uns aber auch, um gemeinsam auf den Spielplatz zu gehen", sagt Allifranchini, die glücklich ist, dass sie Kontakte in ihrer neuen Heimat knüpfen konnte.
Damit die Hilfe gelingt, ist der SkF als gemeinnütziger Verein auf Zuwendungen angewiesen. "Das können beispielsweise Sachspenden wie Babykleidung, Betten oder Kinderwagen für unser Angebot ‚Kind und Kleidung‘ sein. Aber auch eine Mitgliedschaft, ehrenamtliche Hilfe oder eine Geldspende hilft weiter", wirbt Schwaaf für den guten Zweck.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.skf-coe.de.
Bildunterzeile: Jennifer Allifranchini (links) ist glücklich über die Unterstützung, die sie durch Beraterin Hedwig Schwaaf beim Sozialdienst katholischer Frauen in Coesfeld erhalten hat.
Text. Bischöfliche Pressestelle / 19.12.16
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