Hilfe für künftige Schulkinder

, Kreisdekanat Steinfurt

Geflüchtete Familien brauche starke Netzwerke. Um die zu schaffen, hat die Bundesregierung ein Modellprojekt ins Leben gerufen. „Go Netzwerk Rheine“ heißt es in der Emsstadt. Angeschlossen als Netzwerkpartner sind – seit 2017 für einen Zeitraum von vier Jahren – die Pfarrei St. Antonius mit den Kindertagesstätten St. Antonius, St. Bonifatius und St. Ludgerus sowie die Stadt Rheine und die Familienbildungsstätte.

Kooperationspartner des "go"-Netzwerkes in Rheine

Stellten die neue Magnettafel „Der Weg von der Kita in die Schule“ vor (v.l.n.r.): Thomas Shajek, Verbundleitung Pfarrei St. Antonius; Ulli Paege, Leiterin der FBS; Judith Renger-Stilling, Fachdienst Migration der Stadt Rheine, Bürgermeister Peter Lüttman; Sigrid Düpjo-hann, Projektkoordinatorin "go"; Karin Reckers, Leitung der Kita St. Ludgerus, Gada Hammudeh, Elternmentorin; Elisabeth Meyer, Elternbegleiterin; Nina Schmidt, Leiterin der Kita St. Bonifatius und Susanne Stockel, Leiterin der Kita St. Antonius.

© FBS

Als Schirmherren stehen dem Netzwerk in Rheine neben dem Bürgermeister Peter Lüttmann auch der Generalvikar des Bistums Münster, Dr. Klaus Winterkamp, zur Seite. Er bedankte sich vorab für die geleistete Arbeit für zugewanderte Familien, da er terminlich verhindert war. „Mein Kind kommt in die Grundschule, aber welche Stationen müssen dafür durchlaufen und welche Unterlagen müssen mitgebracht werden?“ Diese Fragen stellen sich Eltern angehender Schulkinder, vor allem aber Eltern mit Zuwanderungshintergrund.

Um diese Elternfragen leicht und verständlich zu beantworten, entwickelten die Projektbeteiligten des Netzwerkes „go“ neues Informationsmaterial. Die Plakate und Flyer werden nun an die Kindertagesstätten und Grundschulen in Rheine kostenlos verteilt. Sie visualisieren den Wechsel ohne viel Worte. Bürgermeister Lüttmann ließ sich über die Entwicklung des Projektes durch die Koordinatorin Sigrid Düpjohann informieren. Sie beschrieb das Ziel, gelingende Bildungsübergänge von der Kita in die Grundschule für zugewanderte Familien systematisch und gezielt zu fördern. Das gelinge nach den Rückmeldungen der Eltern vor allem durch die Begleitung zu Schulanmeldungen, -untersuchungen und -besichtigungen sowie durch den motivierten Einsatz der Elternbegleiter in der Unterstützung der Kinder in den Kitas. So sagte die Leiterin der Kita St. Ludgerus, Karin Reckers, dass der Einsatz der Elternbegleiter die Arbeit in den Kitas sinnvoll unterstützen und eine sehr große Bereicherung im Alltag darstelle.

Ebenso werden die Familien in ihrer Möglichkeit unterstützt, sich im Sozialraum zu vernetzen, um eine gelingende Integration zu ermöglichen. Dieses erfolge unter anderem durch Aktionen in den Kitas und die Begleitung zum Sprachcafé im Basilika Forum. Gada Hammudeh, die als Elternmentorin im Elterncafé im Basilika-Forum tätig ist, fließend arabisch spricht und eine Kennerin der arabischen Kultur ist, sagte, das Projekt sei ein wichtiger Beitrag, um Hemmschwellen abzubauen. Wenn Eltern einmal da waren, kämen sie wieder, weil sie dann wüssten, was hinter den „Türen“ angeboten würde.

Weitere Ideen werden in diesem Jahr umgesetzt. Hierzu gehören unter anderem mehrere Bücherkisten mit mehrsprachigen Bilderbüchern. FBS-Leiterin Ulrike Paege betonte, dass man im Projekt neue Ideen ausprobieren und sich mit anderen Kommunen austauschen könne.

Text und Foto: FBS