Ein Netzwerk des Gebetes

, Bistum Münster, Stadtdekanat Münster

Sie sind in Münster-Hiltrup verwurzelt, haben aber in der ganzen Welt gewirkt: Die als „Hiltruper Missionare“ bekannten Herz-Jesu-Missionare übernehmen im Monat Juni die Klosterfürbitte und schließen die im digitalen Fürbittbuch des Bistums Münster eingetragenen Anliegen in ihr Gebet ein.

Die Hiltruper Missionare übernehmen im Juni die Klosterfürbitte.

© Hiltruper Missionare

In Hiltrup ist das Stammhaus der deutschen Ordensprovinz. Dort leben zwölf Patres und ein Bruder, darunter auch der Leiter der norddeutschen Provinz, Pater Dieter Afhüppe.
Insgesamt zählt die Provinz noch 30 Mitglieder. Die europäischen Provinzen lösen sich auf, die Niederlassung in Münster ist verkauft und fast alle deutschen Mitbrüder leben im Missionshaus in Hiltrup, gibt Pater Hans Pittruff, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, einige Informationen zu seiner Gemeinschaft.

In der weltweiten Gemeinschaft liege die Zukunft, sagt er. Insgesamt gibt es mehr als 1500 Herz-Jesu-Missionare in 20 Provinzen. Viele junge Priester gebe es in Afrika und Asien, so habe beispielsweise die indische Provinz 70 Priester und viele Seminaristen. Da sie nicht alle in Indien eingesetzt werden können, arbeiten viele im Ausland. Zwei von ihnen wirken seit sechs Jahren in der Seelsorge im Bistum Münster, in Ascheberg und Dülmen.
„Immer mehr Hausgemeinschaften setzen sich zusammen aus Mitbrüdern verschiedener Länder und bilden eine internationale und interkulturelle Gemeinschaft“, sagt Pater Pittruff.

Die Wurzeln der Hiltruper Missionare liegen in Frankreich, wo Jules Chevalier den Orden 1854 gründete. Als die Orden aus Frankreich vertrieben wurden, übernahm er auf Bitten des Vatikans die Mission in der neuen deutschen Kolonie in Papua-Neuguinea. Dort wirkten die Patres und Brüder mehr als 100 Jahre lang, seit 1938 zudem in Peru. Überall waren sie nicht nur Seelsorger, sondern häufig auch Sozialarbeiter, Entwicklungshelfer und vielseitig begabte Begleiter der Menschen gemäß dem Wahlspruch „Geliebt sei überall das Heiligste Herz Jesu!“

Die Gemeinschaft spielt auch bei der Übernahme der Klosterfürbitte eine wichtige Rolle. „Unsere Anliegen, in die wir die Klosterfürbitten aufnehmen, sind auch Anliegen unserer Mitbrüder in aller Welt, das ist eine wertvolle Form der Solidarität“, erklärt Pater Pittruff, so entstehe ein Netzwerk des Gebetes. „Wir beten besonders auch in den Anliegen der Menschen, die es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht selbst können.“ Viele Menschen hätten auch heute noch unverändert spirituelle Hoffnungen und Sehnsüchte in sich. Diese Bitten nehme man mit in das tägliche Morgengebet und die Messfeier, manchmal im Wortlaut, manchmal zusammengefasst, aber immer sehr bewusst.

So soll es auch mit den Bitten geschehen, die über das „Haus der Seelsorge“ eingehen. „Das Beten funktioniert dabei sicher nicht in dem Sinne, dass alle Bitten sofort erfüllt werden“, sagt Pater Pittruff, „aber es tut sicher gut zu wissen, dass andere das eigene Anliegen mittragen.“ So seien die Gebete aus dem digitalen Fürbittbuch des Bistums Münster bei den Herz-Jesu-Missionaren in guten Händen – mitgetragen von einem weltweiten Netzwerk.

Weitere Informationen über die Hiltruper Missionare gibt es im Internet unter www.hiltruper-missionare.de.

Ann-Christin Ladermann