© Bischöfliche Pressestelle/Julia Geppert

Im Dienst für Sicherheit, Freiheit und Frieden

Der Balanceakt, den Soldatinnen und Soldaten bei ihrem Dienst bewältigen müssen, und wie die Militärseelsorge sie dabei unterstützen kann: Darüber hat Dr. Felix Genn, Bischof von Münster, am 27. Februar gepredigt.​

Genn feierte an diesem Tag im St.-Paulus-Dom Münster den jährlichen Internationalen Soldatengottesdienst mit rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. 

Eingeladen hatte dazu die Katholische Militärseelsorge die im Bistum Münster und in der näheren Umgebung stationierten Soldatinnen und Soldaten, Polizistinnen und Polizisten sowie die zivilen Mitarbeiter in den Streitkräften. Der Einladung folgten britische, niederländische, französische, norwegische, amerikanische, italienische, spanische, griechische und deutsche Teilnehmende aller Ränge und Dienstgrade. Sie kamen aus dem Einzugsbereich der Militärpfarrämter Ahlen, Augustdorf, Münster und Wesel, konkret von den Standorten Eibergen (Niederlande), Gronau-Epe, Höxter, Kalkar, Ochtrup, Rheine, Selm-Bork, Sendenhorst, Straelen, Uedem, Unna, Warendorf und Wulfen. Mit dem Bischof, den Militärgeistlichen und Vertretern der Stadt Münster beteten sie um Gerechtigkeit und Frieden in aller Welt. Der vielfältigen Herkunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechend, war der Gottesdienst teilweise mehrsprachig gestaltet. 

Das Luftwaffenmusikcorps Münster begleitete den Gottesdienst musikalisch.

© Bischöfliche Pressestelle / Julia Geppert

In seiner Predigt ging Bischof Genn unter Bezug auf das Tagesevangelium auf die wichtige Einheit von Reden und Handeln ein, die Heuchelei vorbeuge. Er betonte außerdem, dass die Anwesenden ihr „Soldaten-Sein als Dienst verstehen, nicht als Machtausübung.“ Als Diener der Sicherheit und Freiheit dienten Soldaten der Festigung des Friedens.

Der Bischof stellte den Konflikt dar, der aus dem Widerspruch zwischen den Erfordernissen dieses Dienstes und der christlichen Position der Gewaltlosigkeit entsteht. „Es gilt, diese Spannung auszuhalten und sorgfältig abzuwägen, wo es nötig ist, sich einem Unterdrücker in den Weg zu stellen, und wo wir bewusst auf Gewalt verzichten sollen“, sagte Genn.
 
Mit der Militärseelsorge begleite die Kirche Soldatinnen und Soldaten bei solchen Abwägungen „in bedrängten Situationen“. Außerdem unterstütze die Militärseelsorge die Militärangehörigen und ihre Familien beim Umgang mit belastenden Erfahrungen und Situationen. Dieses Angebot könnten auch nicht christliche Soldatinnen und Soldaten nutzen. Der Bischof dankte abschließend allen, die sich in der Militärseelsorge engagieren oder als Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sind. 

Gemeinsam mit Bischof Genn zelebrierten den Gottesdienst Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker, Katholischer Leitender Militärdekan Köln, Militärdekan Torsten Stemmer, Katholischer Leitender Militärdekan Kiel, Militärpfarrer Heinrich Kramer vom Katholischen Militärpfarramt Wesel, Militärpfarrer Roman Fries vom Katholischen Militärpfarramt Ahlen, Militärpfarrer Mateusz Szeliga vom Katholische Militärpfarramt Augustdorf, Andriy Vytivskyi, Pfarrer der ukrainisch-katholischen Gemeinde in Münster, sowie Diakon Martin Kofoth aus Freckenhorst. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgte das Luftwaffenmusikcorps Münster. Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich dessen Teilnehmende zu einer lockeren Begegnung im Priesterseminar Borromaeum.

Text: Anke Lucht
Bild: Bischöfliche Pressestelle/Julia Geppert
Bischof Felix Genn bei seiner Predigt zum Soldatengottesdienst.