© Sarah Eick

Im Einsatz für die Menschenrechte

, Bistum Münster, Kreisdekanat Recklinghausen

Verletzungen der Menschenrechte sind Felicitas Weileder weit mehr als ein Dorn im Auge. Sie sind ihr Ansporn, sich zu engagieren. „Meine Eltern haben mir und meinen drei jüngeren Geschwistern vor allem drei Dinge mit auf den Lebensweg gegeben: die Wichtigkeit von Bildung und Wissen, meinen christlichen Glauben und die Notwendigkeit, sich gesellschaftlich zu engagieren“, berichtet die 25-Jährige, die im Allgäu aufgewachsen ist.

Am Dienstag, 6. Februar, ist die stellvertretende Vorstandssprecherin der deutschen Sektion von Amnesty International Gast im „Chorgestühl“. In der Halterner St.-Sixtus-Kirche steht um 19.30 Uhr das Thema „Frieden in der Welt“ im Mittelpunkt des Abends. Mit der Veranstaltungsreihe möchte das Bistum Münster auf den Katholikentag einstimmen, der vom 9. bis 13. Mai unter dem Leitwort „Suche Frieden“ in Münster stattfindet.

Schon als junges Mädchen empörte sich Weileder über die Verletzung von Menschenrechten und wurde aktiv. Als Fünftklässlerin lernte sie an ihrer Schule Amnesty International kennen. „Fortan habe ich alle Bücher, die ich über Amnesty und die Menschenrechte in die Hände bekam, gelesen“, berichtet Weileder, die zurzeit in Berlin ihren Master „Public Policy“ an der Hertie School of Governance absolviert. Daher war es für sie nur konsequent in ihrem Heimatort Kaufbeuren eine Amnesty-Jugendgruppe zu gründen und sich zu engagieren. Später begleitete und unterstützte sie die Jugendarbeit der deutschen Amnesty-Sektion auf bundesweiter Ebene und war in verschiedenen übergeordneten Vereinsgremien an der strategischen Vorbereitung und Umsetzung von Projekten für und mit jungen Menschen beteiligt. „Ich freue mich immer sehr, wenn ich sehe, wie viele junge Menschen sich bei Amnesty auf verschiedensten Ebenen einsetzen. Sie lassen sich für das Thema Menschenrechte begeistern“, hat sie beobachtet. 

Aber auch in der kirchlichen Jugendarbeit in ihrer Heimatgemeinde sowie später in der katholischen Hochschulgemeinde in Konstanz engagierte sie sich. Zudem ist Weileder seit 2015 Mitglied des Leitungskreises der ökumenischen Versöhnungsorganisation „Nagelkreuzgemeinschaft“, ein weltweites Netzwerk, das sich für Versöhnung und Frieden einsetzt. Bei so viel Einsatz spürt man, wie wichtig ihr das Thema ist. „Sicherlich ist es nicht immer einfach, den zeitlichen Aufwand mit dem Studium oder dem Beruf und seinem Privatleben zu vereinbaren. Aber ich möchte nicht wegschauen, wenn weltweit Menschenrechte verletzt werden, und setze mich im Rahmen meiner Möglichkeiten dafür ein, dass alle Menschen weltweit die gleichen Rechte genießen“, sagt Weileder. Dieses Engagement sei sehr geprägt durch ihren christlichen Glauben. „Die Menschenrechte und der Einsatz dafür sind für mich zentrale Grundlage für eine friedlichere, gerechtere Welt“, betont sie auch mit Blick auf das Thema des Abends: „Frieden in der Welt“. 

Neben Felicitas Weileder nehmen auch Bischof Dr. Felix Genn und Anne Reidt, Leiterin der Hauptredaktion Kultur im ZDF, im „Chorgestühl“ Platz. Der Abend beginnt mit einem kabarettistischen Einstieg von Christoph Tiemann. Die Gesprächsrunde wird von Andrea Benstein, Studioleiterin beim WDR in Münster, moderiert. Der Eintritt ist frei.

Michaela Kiepe