Investiturtagung der Ordensritter vom heiligen Kreuz in Münster
"Wir spüren alle einen inständigen Schrei nach Frieden in Syrien" – Münsters Bischof Dr. Felix Genn drückte in seinem Grußwort im Pontifikalamt am Samstag (14. September 2013) im Hohen Dom zu Münster genau das aus, was die versammelte Gottesdienstgemeinde bewegte.
Mitglieder der deutschen Sektion des ‚Patriarchalischen Ordens vom heiligen Kreuz zu Jerusalem‘ feierten dort aus Anlass ihrer ‚Investiturtagung‘, einer jährlichen Zusammenkunft, die Heilige Messe.
Die Pontifikalzeremonie zelebrierte ausnahmsweise der Großprior des Ordens, Erzbischof Joseph Jules Zerey, der aus Jerusalem angereist war. Denn der Patriarch der griechisch-melkitisch-katholischen Kirche, Gregorius III., der auch Großmeister des Ordens ist und normalerweise den Investiturgottesdiensten vorsteht, konnte nicht von seinem Sitz in der syrischen Hauptstadt Damaskus anreisen.
Gregorius III. und seine Mitchristen trügen derzeit in Damaskus "das Kreuz der Kirche", sagte Großprior Zerey in seiner Predigt. In diesen Tagen müssten die Anhänger Jesu im Nahen Osten unter ihrer Verfolgung besonders leiden: "Viele Gläubige bezahlen ihre Liebe zu Jesus Christus mit dem Leben". Dabei seien von der griechisch-melkitisch-katholischen Kirche in der Vergangenheit viele Friedensinitiativen ausgegangen.
Alle Christen sollten stolz auf ihren Glauben sein, mahnte der Erzbischof: "Hebt die Köpfe, wir haben keinen Herrn, der schwach ist, sondern einen Herrn, der uns immer zur Seite steht, weil er den Tod besiegt hat". Christen könnten das Leben in der Gewissheit leben, in der Liebe Gottes aufgefangen zu sein. Die Mitglieder des Ordens hätten sich dabei zum Ziel gesetzt, diese Liebe allen Menschen weiterzugeben.
Während der ausdrucksstarken byzantinischen Liturgie, in der viele kleine Prozessionen und eine intensive Ikonen-Verehrung ihren Platz haben, wurden zudem eine Frau und vier Männer als so genannte "Chevallier" in den Orden aufgenommen. Sie legten einen Schwur ab und verpflichteten sich zu den "ritterlichen Tugenden" der Nächstenliebe, der Hilfsbereitschaft, der Spiritualität und des Gebets. Zudem wurden drei weitere Frauen während dieser Investitur-Zeremonie in einen höheren Rang befördert.
Zu den Zielen des Ordens gehört die Unterstützung der christlichen Minderheit im Heiligen Land etwa durch den Erhalt alter Kirchen und heiliger Stätten sowie durch den Bau von Krankenhäusern, Schulen und Kinderheimen. Die Ordensmitglieder unterstützen dabei zahlreiche interreligiöse Friedensinitiativen.
Etwa 50 Ritter und ebenso viel "fördernde Familien" zählt die deutsche Sektion des Ordens. Sein deutscher Hauptsitz, die "Statthalterei", ist in Aachen. Dem in vielen Ländern auf der ganzen Welt verbreiteten Orden, der 1978 gegründet wurde, steht traditionell der Patriarch der griechisch-melkitisch-katholischen Kirche als Großmeister vor. Diese Kirche hat weltweit insgesamt etwa 1,7 Million Mitglieder.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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