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Janis Jaspers absolviert ein FSJ in der Wasserburg

Eigene Stärken entdecken, den Lernstress nach dem Schulabschluss abstreifen und praktische Lebenserfahrung sammeln – für den 19-jährigen Janis Jaspers aus Kleve stand schon früh fest, dass er nach dem Abitur erst ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) leisten würde, bevor er sein Theologiestudium in Münster beginnt. Fündig wurde er bei der Wasserburg Rindern, dem katholischen Bildungszentrum am Niederrhein. Inzwischen ist das Jahr dort fast um, und Jaspers blickt zufrieden auf die vergangenen Monate zurück.

Dabei war das Jahr alles andere als gewöhnlich, auch an der Wasserburg ging der Corona-Lockdown nicht spurlos vorbei. „Plötzlich durften für einige Zeit keine Gäste mehr kommen, das war eine große Umstellung“, erinnert er sich. Denn als FSJler springt man dort ein, wo gerade Not am Mann ist. „So habe ich die Arbeit an der Rezeption ebenso kennengelernt wie den Betrieb in der Küche, ich unterstütze die technischen Dienste und natürlich auch die Bildungsarbeit“, erklärt der 19-Jährige und grinst: „Man muss schon flexibel sein.“

Es sei das Ziel des FSJ, den jungen Frauen und Männern viele Einblicke zu ermöglichen und sich auszuprobieren, stimmt Wasserburg-Direktor Markus Toppmöller zu. „Es gibt gewisse Pflichtdienste, aber wichtig ist uns, dass sich jeder mit seinen eigenen Stärken einbringen kann“, sagt er. Eine Grundvoraussetzung sei, dass man gut auf Menschen eingehen kann, das erleichtere die Zusammenarbeit im Team des Bildungszentrums, aber auch den Umgang mit den zahlreichen Gästen, die teils nur für wenige Stunden, manchmal aber auch über mehrere Tage an den Seminaren teilnehmen. Für Toppmöller ist das FSJ auch eine große Chance für diejenigen, die direkt nach der Schule noch gar nicht so richtig wissen, wie es weitergehen soll. „Hier erwartet sie ein Jahr, in dem es nicht um gute Noten geht, sondern darum, die Zeit bewusst zu nutzen und dann mit neuer Kraft ins Arbeitsleben oder ein Studium zu starten“, betont der Direktor. Regelmäßig führt er mit den FSJlern Standortgespräche, um über Entwicklungsschritte und Zukunftsperspektiven zu reden.

Langweilig wurde es für Jaspers übrigens auch während des Lockdowns nicht. Da konnte er Flyer und Gästemappen überarbeiten, sich um die Grünanlage kümmern und nicht zuletzt ein eigenes Projekt verwirklichen. Er hat ein Escape-Spiel erfunden, das sich rund um die Wasserburg dreht. Hochwertig produziert, in einer edlen Metalldose, können die Gäste dieses Spiel nun an der Rezeption erwerben. Ein solches Projekt gehört, erklärt er, zu jedem FSJ. Ebenso wie fünf einwöchige Weiterbildungen gemeinsam mit FSJlern aus anderen Einrichtungen.

Zum 1. September wird der Platz von Jaspers frei, im kommenden Jahr stockt die Wasserburg Rindern die Möglichkeiten für junge Menschen auf, ab dann werden zwei FSJ-Plätze angeboten. Bewerbungen sind ab sofort möglich. Einheitlich geregelt ist für alle FSJler die Aufwandsentschädigung: Es gibt pro Monat 410 Euro plus 50 Euro Essensgeld. „Ein Führerschein wäre gut, ist aber nicht zwingend erforderlich“, sagt Toppmöller. Begonnen werden kann ab dem Schulabschluss, das Höchstalter beträgt 27 Jahre. Eine Mitgliedschaft in der katholischen Kirche ist zwar keine Pflicht, die Bewerber sollten sich aber mit den Zielen des Bildungszentrums identifizieren können. Da die Wasserburg keine Schlafplätze anbieten kann, ist es von Vorteil, wenn die künftigen FSJler aus der Umgebung kommen.

Weitere Informationen gibt es beim Direktor der Wasserburg Rindern, Markus Toppmöller, unter der Rufnummer 02821 7321715 oder per Mail an toppmoeller@wasserburg-rindern.de.

Christian Breuer